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Die Hamburger Privatbank Warburg Bank hat für 2021 ein kleines Plus verbucht und das Schiffskredit-Portfolio verkleinert. Auch ein neuer Chef wurde berufen.[ds_preview]

Nachdem das Vorjahr noch mit einem Minus von 7,9 Mio. € geendet hatte, erreichte das Bankhaus 2021 wieder einen kleinen Jahresüberschuss (59.000 €).

Die von der Cum-ex-Affäre gebeutelte Bank erlebt erneut einen Wechsel auf einer Spitzenposition: Markus Bolder (59) ersetzt als einer von zwei Geschäftsleitern Manuela Better (61), die in gegenseitigem Einvernehmen zum 1. August 2022 ausscheidet. Bolder verfüge über eine umfangreiche Vorstandserfahrung bei verschiedenen Finanzinstituten und sei intensiv an der Neuausrichtung und Anpassung von Geschäftsprozessen beteiligt gewesen, heißt es.

Für die Bank seien die in den vergangenen Jahren bestimmenden Themen Schiffsfinanzierungen und Cum-Ex-Geschäfte wirtschaftlich erledigt, sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Reiner Brüggestrat. Die Steuerforderungen seien seit 2020 vollständig beglichen worden. Die Mehrheitsgesellschafter hätten die Beträge aus ihrem eigenen Vermögen bezahlt. »Wir können uns nun wieder stärker auf Marktaktivitäten konzentrieren«, so Brüggestrat.

Das Geschäftsjahr 2021 sei von einem Abbau von Risiken geprägt gewesen.. Die Bilanzsumme sank auf 4,3 Mrd. € gegenüber 5,2 Mrd. € im Vorjahr. Eine der wesentlichen Ursachen dafür war die Bereinigung von Schifffahrtsrisiken. Unter anderem wurden vier Containerschiffe verkauft, die die Bank in den Vorjahren im Zuge von Rettungskäufen übernommen hatte. Der Kreditbestand liegt jetzt bei 0,8 Mrd. € gegenüber 1,1 Mrd. € im Vorjahr. Im Gegenzug sei das Dienstleistungsgeschäft für die Schifffahrtskunden deutlich ausgebaut worden.

Das Volumen der Assets under Management and Administration im Konzern (Warburg Gruppe) wuchs auf 79 Mrd. € (Vorjahr 76,2 Mrd. €), das Depotbankvolumen konnte von 33,9 Mrd. € in 2020 auf 35,1 Mrd. € in 2021 ausgebaut werden.

Bei der Ertragslage (Warburg Bank) ging der Zinsüberschuss von 43,3 Mio. € (2020) auf 38,6 Mio. € (2021) um 4,7 Mio. € zurück. Der Provisionsüberschuss stieg von 93 Mio. € (2020) auf 96,4 Mio. € (2021) um 3,4 Mio. €. Die Steigerung beruhte maßgeblich auf dem Ausbau des Corporate-Finance-Geschäfts und höheren Provisionserträgen in der Vermögensverwaltung.