Im Januar dieses Jahres hatten die Containerreedereien MSC und Maersk entschieden, ihre Allianz »2M« 2025 zu beenden. © MSC
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MSC Shipmanagement und Quadrise Fuels International wollen alternative kohlenstoffarme Kraftstoffe auf MSC-Containerschiffen einsetzen. Zunächst stehen Tests an.[ds_preview]

Quadrise ist Anbieter von Kraftstoff-Emulsionstechnologien des Kraftstoffs MSAR beziehungsweise bioMSAR. Dieser wird als innovative, kostengünstige und kohlenstoffarme Alternative zu Heizöl und Biokraftstoffen beworben. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus schweren Rückstandsölen und Glycerin mit geringen Mengen an Spezialchemikalien und Wasser, die mit der MSAR-Technologie gemischt werden. So entsteht ein Öl-in-Wasser-emulgierter synthetischer Kraftstoff mit geringeren Emissionen als herkömmliche Kraftstoffe. Die Menge des hinzugefügten Glyzerins kann den Angaben zufolge auf die künftigen Anforderungen an die CO2-Reduzierung abgestimmt werden. Durch Zugabe von 40 % erneuerbarem Glyzerin zur Herstellung von bioMSAR führe zu über 25 % weniger Kohlendioxidemissionen, heißt es.

Laut des Rahmenvertrags zwischen Quadrise Fuels und MSC Shipmanagement aus Zypern, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der MSC Mediterranean Shipping Company, werden Proof-of-Concept-Tests und anschließende Betriebsversuche mit bioMSAR- und MSAR-Kraftstoff auf einem oder mehreren kommerziellen Containerschiffen durchgeführt. Die Testreihen bilden eine Vorstufe zur beabsichtigten kommerziellen Lieferung dieser Kraftstoffe an die weltweite Flotte von MSC.

Die Proof-of-Concept-Tests für bioMSAR und MSAR werden auf einem MSC-eigenen Schiff durchgeführt, das zuvor für erfolgreiche MSAR-Demonstrationen mit einem 69-MW-Zweitaktmotor verwendet wurde, und sollen spätestens am 31. Dezember 2022 beginnen.  Für jeden POC-Versuch werden schätzungsweise 1.000 t Kraftstoff benötigt.

Vorbehaltlich positiver Ergebnisse aus den POC-Versuchen werden die Kraftstoffe weiteren Betriebsversuchen unterzogen, um kommerzielle Betriebserfahrungen zu sammeln, um vom Motorenhersteller Unbedenklichkeitsbescheinigungen zu erhalten, nachdem die Betriebsfähigkeit von bioMSAR und MSAR sowohl in einer Zwischen- (auf halbem Weg) als auch in einer Endphase (nach ca. 4.000 Betriebsstunden) nachgewiesen wurde.

Für die Versuche werden schätzungsweise 25.000 t Treibstoff benötigt, der von Quadrise hergestellt und von MSC gekauft wird. In Verbindung mit den Versuchen werden MSC und Quadrise gemeinsam die Gespräche mit anderen Schiffsmotorenherstellern fortsetzen, um die Erprobung von bioMSAR und MSAR in deren Motoren zu untersuchen.

Parallel dazu beabsichtigen Quadrise und MSC, vorbehaltlich des erfolgreichen Verlaufs der Erprobung bis zur vorläufigen LONO-Phase, ein gemeinsames kommerzielles Abkommen (oder Abkommen) über die Lieferung von bioMSAR und/oder MSAR zur Verwendung durch MSC auszuhandeln. Die Parteien werden auch die Möglichkeit prüfen, die Quadrise Blend-on-Board-Lösung auf einem geeigneten MSC-Schiff zu testen.