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Der Chartermarkt für Containerschiffe verharrt in einer Sommerflaute. Es gibt wenige Abschlüsse, die Raten allerdings verharren auf einem hohen Niveau.[ds_preview]

Im Herbst könnte es eine Belegung und sogar wieder ein Anziehen der Charterraten geben, schätzten Experten. Zuletzt hatten die Preise etwas nachgegeben, gleichzeitig haben die Linien vorzugsweise kurze Laufzeiten vereinbart. Das Tonnage-Angebot bleibt insgesamt knapp, die vielen Neubau-Bestellungen schlagen noch nicht auf den Markt durch.

Das gilt vor allem für große Einheiten, bei denen sich weiter wenig tut. Eher werden Schiffe in den Segmenten jenseits der Panamax-Größe gekauft, wie zuletzt einmal mehr MSC bewiesen hat. Die Aponte-Reederei hat zwei Schulte-Schiffe mit einer Kapazität von je 9.403 TEU übernommen und bislang auf ihrer seit zwei Jahren währenden Shopping-Tour nicht weniger als 228 Schiffe am Secondhand-Markt eingesammelt.

 

Die wenigen Fixtures konzentrieren sich auf das Feeder-Segment, wo es immer wieder Bewegung gibt und das zuletzt hohe Ratenniveau gehalten werden kann. In Fernost ging die »Insight« (Baujahr 2018, 1,700 TEU) für sechs Monaten zu 50.000 $/Tag an IAL. Sogar 69.000 $/Tag zahlt Cosco für die etwas größere und neuere »Ela« (Baujahr 2012, 1,740 TEU), ebenfalls in Asien, wenn auch nur für 2-3 Monate.

Frachtraten im Abwärtssog

Die Frachtraten bleiben in einem kräftigen Abwärtssog, auch wenn das Niveau durchaus noch hoch ist. Neben der flauen Saison spielen der Rückgang der Exporte aus Fernost sowie die Auswirkungen der Inflation auf die europäische Verbrauchernachfrage eine Rolle.

Der FBX von Freightos gab um weitere 3% auf 6.120 $/FEU nach. Mit -5% noch stärker abwärts ging es im Transpazifik-Geschäft von Asien zur US-Westküste und mit -7% zwischen Fernost und Nordeuropa. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Global-Index inzwischen 39% niedriger als im Juli 2021.

Allerdings bringen die Linien mit Blick auf das kommende Weihnachtsgeschäft rund 20% mehr an Kapazität aufs Wasser, rechnen also nicht mit einem Rückgang der Nachfrage. Die Preise hingegen bleiben nach allen Prognosen zunächst weiter unter Druck. (KF)