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Der Chartermarkt bleibt unverändert ruhig. Tonnage wird gebraucht, doch gerade für lange laufende Abschlüsse kommen Eigner und Charterer selten zusammen.[ds_preview]

Dabei naht die Hochsaison. Die anhaltenden oder sich sogar verschärfenden Engpässe in vielen Häfen sorgen für zusätzlich Dampf auf dem Kessel. Probleme im Hinterland oder Streiks an den Kajen kommen noch hinzu.

Der Bedarf ist also eigentlich da, und dennoch warten die Linienreedereien derzeit lieber ab. Für sie stellt sich weiter die Gretchenfrage: Aus der prall gefüllten Kasse kaufen oder doch lieber chartern, zu möglichst günstigen Konditionen? So bleibt es aktuell meist bei Gesprächen ohne konkrete Ergebnisse … Im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres ging die Zahl der Charterabschlüsse um 65% zurück, gegenüber 2020 waren es sogar 86% weniger.

 

Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex gab nach und beendete die Woche mit 3.185 Punkten. Das ist ein Minus von 30 Punkten gegenüber den 3.215 in der Woche zuvor. Der HRCI von Howe Robinson gab um gut 1% auf 5.169,6 Punkte nach.

Trotz der jüngsten Rückgänge bleibt der Markt weiterhin auf einem historischen Höchststand. Bemerkenswert sei zudem, dass einige der jetzt geschlossenen Charterverträge erst im Jahr 2023 in Kraft treten, schreibt der VHBS in seinem jüngsten Bericht.

Am Ladungsmarkt wächst der Druck in den Seehäfen durch die schleppende Abfertigung. Der Gesamtindex von FBX notiert stabil bei 6,150 $/FEU, liegt aber inzwischen 41% unter dem Wert des Vorjahres. Die Frachtraten von Asien zur US-Westküste konnten leicht um 2% auf 6.692 $/FEU zulegen, während es zur US-Ostküste -3% auf 9.978 $/FEU nach unten ging.

In den kommenden Monaten wird ein hohes Volumen im Transpazifikverkehr erwartet. Selbst bei einem gewissen Nachfragerückgang werden die neuen Covid-Störungen in Asien und die anhaltende Überlastung der europäischen und nordamerikanischen Häfen die Preise auf allen wichtigen Handelsrouten auf einem hohen Niveau halten.

Zwischen Fernost und Europa ging es in der vergangenen Wochen kräftig aufwärts, der Zuwachs lag beim von Drewry herausgegebenen WCI für dieses Fahrtgebiet bei 9% auf 10,515 $/FEU. Der SCFI, der alle Routen ab Asien abbildet, sank hingegen um fast 4%.