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Der Stau von Containerschiffen in der Deutschen Bucht löst sich nur langsam auf. Noch immer sind 2% der weltweiten Flotte blockiert.[ds_preview]

Nach Beobachtungen des Kiel Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW) ist die Zahl der Schiffe auf Reede vor Bremerhaven und Hamburg von zuletzt 24 auf 17 zurückgegangen. Allerdings sei es für eine Entwarnung noch zu früh, sagt berichtete IfW-Ökonom Vincent Stamer im jüngsten »Kiel Trade Indicator«. »Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich der Stau weiter in diesem Tempo zurückbildet.«

Nach Stamers Einschätzung sind einige Schiffe offenbar in niederländisches Hoheitsgewässer als Wartezone ausgewichen. Umgerechnet auf die Frachtkapazität sei die Dimension des Stauvolumens außerdem sehr hoch. Derzeit stehen allein in der Deutschen Bucht 2% des weltweiten Transportvolumens still, »die wartenden Schiffe haben eine Kapazität von insgesamt 200.000 TEU«, so Stamer. Der IfW-Experte analysiert auf Basis von Echtzeitdaten fortlaufend den weltweiten Containerverkehr auf See.

Anlegende und ablegende Schiffe werden für 500 Häfen weltweit erfasst. Zusätzlich werden Schiffsbewegungen in 100 Seeregionen analysiert und die effektive Auslastung der Containerschiffe anhand des Tiefgangs gemessen.

Gerade die Containerschifffahrt leidet seit Monaten unter Engpässen bei der Abfertigung in vielen wichtigen Seehäfen. Zuletzt haben Streiks der Hafenarbeiter in Liverpool und Felixstowe die Situation weiter verschärft.