Containerschiffe
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Die Reedereien verlagern weiterhin kleinere Schiffe aus dem Regionalverkehr in den Ost-West- oder den Nord-Süd-Verkehr, um von den hohen Frachtraten zu profitieren.[ds_preview]

Trotz einem Wachstum der Containerflotte von 3,8 % im Jahresvergleich zum 1. August haben drei Fahrtgebiete in den letzten zwölf Monaten nach Zahlen des Branchendients Alphaliner einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Am stärksten waren demnach die innereuropäischen Verkehre betroffen. Die Gesamtkapazität der im innereuropäischen Verkehr eingesetzten Containerschiffe am 1. August um 14,2 % niedriger als im Vorjahr. Die Streichung von fast 150 000 TEU-Slots im innereuropäischen Verkehr lässt sich nur zum Teil durch den Ukraine-Konflikt und die Einstellung vieler Linienflüge von/nach Russland erklären.

Die beiden anderen Regionen mit einem reduzierten Angebot sind der innerasiatische Verkehr (-10,3 %) und alle Afrika-Dienste (-4,3 %). Nach Beobachtung von Alphaliner handelt es sich um dieselben drei Fahrtgebiete, in denen die Kapazität bereits 2021 reduziert wurde. Es lässt sich nicht feststellen, wie viel Ladung, die zuvor im Regionalverkehr befördert wurde, auf die innereuropäischen beziehungsweise innerasiatischen Abschnitte der Hochsee-Loops verlagert wurde.

Profitiert haben andere Fahrtgebiete von dem Kapazitätsabzug. In den Transatlantikverkehren ist nach einer relativ geringen Vergrößerung der Flotte auf dem um 3 % nun 8,5 % mehr Kapazität im Einsatz. Die Verkehre zwischen dem Nahen Osten un dem indischen Subkontinent biete nch einen Wachstum on 1 % im vergangenen Jahr heute 8,6 % mehr Schiffsraum.

Die größten Unterschiede im Hinblick auf den Einsatz der Containerflotte sind nach wie vor Asien-Nordamerika-Verkehr festzustellen. Nach einem Kapazitätsaufbau von 31 % im Jahr 2021 wurden in den ersten sieben Monaten dieses Jahres nur 62.500 TEU-Slots hinzugefügt. Dies entspricht einem moderaten Wachstum von 1,1 %, aber die Gesamtkapazität lag am 1. August mit 661 Schiffen und 5,55 Mio. TEU immer noch um 10 % höher als im Vorjahr. Das Kapazitätsangebot zwischen dem Fernen Osten und Europa ist in diesem Jahr bisher relativ konstant geblieben.

Da mehr mittelgroße oder kleinere Schiffe auf die Hochseerouten verlagert wurden, ist die durchschnittliche Schiffsgröße zurückgegangen. Dies gilt nach Angaben von Alphaliner im Grunde für alle Handelsrouten, mit Ausnahme der Afrika-Dienste. Die größten Schiffe sind nach wie vor zwischen Asien und Europa im Einsatz, wo die Durchschnittsgröße jetzt bei 15.217 TEU liegt. Vor einem Jahr lag diese Zahl noch bei 16.086 TEU. Die Durchschnittsgröße auf den Asien-Nordamerika-Loops ist von 8.809 TEU im letzten Jahr auf 8.399 TEU am 1. August gesunken. In den vergangenen zwölf Monaten ist die Zahl der im Afrikaverkehr eingesetzten Schiffe von 457 auf 409 Einheiten zurückgegangen. Dieser Kapazitätsverlust konnte nur teilweise durch den Einsatz größerer Schiffe ausgeglichen werden, die am 1. August eine durchschnittliche Größe von 4.077 TEU aufwiesen (gegenüber 3.814 TEU im letzten Jahr).