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Die noch spürbaren Folgen der Corona-Lockdowns in China sowie Inflation und grassierende Energiepreise in Europa dämpfen die Aktivitäten am Containermarkt.[ds_preview]

In einigen Trades macht sich die weltwirtschaftliche Entwicklung zunehmend mit sinkenden Raten bemerkbar. Was schon seit längerem für die Frachtpreise gilt, erfasst jetzt auch den Chartermarkt. Die sonst einsetzende Hochsaison lässt in diesem Jahr weiter auf sich warten.

Somit geraten die Charterraten nach Ansicht vieler Makler kurzfristig unter Druck. Zumindest Schiffe jenseits der Panamax-Größe bleiben allerdings gefragt, selbst wenn sie erst im kommenden Jahr oder gar erst 2024 frei werden. Denn die Zahl der überhaupt verfügbaren Einheiten sinkt, je weiter die Zeit voranschreitet.

Rund ein Dutzend der begehrten großen Schiffe mit +7.000 TEU wurden in den vergangenen Tagen verlängert oder neu geschlossen. Unter anderem soll die deutsche Linienreederei Hapag-Lloyd Maklerangaben zufolge fünf Seaspan-Schiffe der »Saver«-Klasse mit je 10.000 TEU Kapazität zu 35.000 $/Tag ab 2024 verlängert haben – für gleich sechs Jahre.

 

In einem insgesamt ruhigen Markt dominieren Berichte über Neu- und Verlängerungsgeschäfte bei den Linienreedereien für Schiffe ab 4.250 TEU zu durchaus guten Raten. So soll ein klassischer Schiffstyp für drei Jahre und zu immerhin 48.000 $/Tag  ab Juli 2023 Beschäftigung gesichert haben.

Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex gab auch in der 34. Kalenderwoche weiter nach und liegt bei 3.004 Punkten (-1,8%). Die Raten sinken zwar, liegen aber weiter deutlich über den durchschnittlichen Werten aus dem Jahr 2021.

Bei den Feedern wird eher um kurze Zeiträume gerungen, wobei 1.100er im Mittelmeer immerhin 28.000 $/Tag für 8-9 Monaten verdienen können, leicht unter dem Niveau von »last done«. Die »A Bote«, ein 2007 gebautes Schiff mit 907 TEU, ging in Fernost für 11-13 Monate und marktübliche 31.000 $/Tag an Namsung Shipping. Dem Vernehmen nach hat sich auch Tailwind Shipping, die neue Lidl-Reederei, zwei 1.300-TEU-Neubauten der Reederei Elbdeich gesichert, um die eigene Flotte weiter auszubauen.

Allgemein wird damit gerechnet, dass sich ab dem kommenden Jahr »slow steaming« als probates Mittel etablieren wird, um die Umweltvorgaben der IMO (EEXI, CII) einzuhalten. Da dann die Linien wieder mehr Schiffe brauchen, um ihre Dienste zu bestücken, dürfte der Chartermarkt absehbar auf seinem hohen Niveau bleiben.

Bei den Frachtraten hält der Druck an. Der WCI von Drewry gab in der vergangenen Woche weitere -4% nach und liegt jetzt bei 5.985 $/FEU. Das sind 39% weniger als in der selben Woche des Vorjahres. Von Fernost zur US-Westküste fiel der Preis um -6% auf 6.127 $/FEU, von Schanghai nach Rotterdam ging es um -5% auf 8.010 $/FEU abwärts. Laut Drewry dürfte sich der Trend nach unten in den kommenden Wochen fortsetzen. (KF)