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Mit einem Anteil von 3 % an den weltweiten CO2-Emissionen muss sich in der Schifffahrt etwas ändern, und »wir möchten ein Teil davon sein«, sagt Josefin Klindt von EST Floattech in dieser Folge des HANSA SMM Podcasts.

Die Anwendung der Batterietechnologie hängt von den Einsatzprofilen, Größen und Typen der Schiffe ab, sagt Klind[ds_preview]ts Kollege Marc Mühlenbeck. »Derzeit haben wir hybride und vollelektrische Lösungen, die vor allem in Fähren, Binnenfahrgastschiffen und Arbeitsschiffen eingesetzt werden. Wir sprechen von Batteriekapazitäten von 100kWh bis 1MWh.«

Bei Hochseeschiffen ist die Batteriekapazität für längere Strecken immer noch ein Problem. Hinzu kommt, dass das Gewicht der Batteriepakete ein Problem für die Stabilität des Schiffes darstellt. Zurzeit gibt es für Hochseeschiffe, die weiter als 100 oder 200 Meilen fahren, keine Lösungen für einen rein elektrischen Antrieb. Es gibt jedoch verschiedene Anwendungsfälle für die Spitzenlastabschaltung und die Hotellast für große Frachtschiffe. »Wir sprechen jetzt auch mit Unternehmen, die Kreuzfahrtschiffe und Megayachten betreiben, über Kapazitäten von bis zu 10 MWh«, sagt Mühlenbeck.

Gibt es überhaupt »elektrische Hoffnung« für die Langstreckenschifffahrt? Josefin Klindt verweist auf die unterschiedlichen Batteriechemien: »Lithium-NMC ist derzeit diejenige, die die höchste Energiedichte aufweist. Heute gibt es bereits Fähren, die acht Stunden lang vollelektrisch fahren.« In Zukunft könnte sich dies mit anderen Chemien, an denen Wissenschaftler arbeiten, ändern. In der Zukunft könnten Festkörperbatterien die heutige Energiedichte vielleicht verdreifachen.

Die Batterien müssen im Hafen aufgeladen werden, aber es fehlt immer noch an einer Infrastruktur für die Landstromversorgung, obwohl die EU und die nationalen Regierungen die Entwicklung der Landstromversorgung unterstützen. »Woher kommt der Strom? Wir halten es für sehr sinnvoll, die Erzeugung erneuerbarer Energien und den Ausbau der Landstromversorgung miteinander zu verbinden«, sagt Mühlenbeck. »Deshalb brauchen wir mehr Investitionen in die Infrastruktur, und Reeder, Städte und Häfen müssen in Zukunft viel stärker zusammenarbeiten.«

»EST Floattech konzentriert sich auf die Zusammenarbeit mit Systemintegratoren und Motorenherstellern und fördert gleichzeitig die Standardisierung von Ladesystemen unter den Netzbetreibern: Die Schiffe brauchen eine Ladeinfrastruktur, also treiben wir auch das voran«, sagt Klindt.

Das Unternehmen stellt auf der SMM sein neues Hochleistungs-Energiesystem Octopus vor und Mühlenbeck freut sich auf fruchtbare Gespräche auf der Messe. Vielleicht ergibt sich daraus ja eine neue Kooperation …

Hören Sie hier den ganzen Podcast in englischer Sprache:

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