Tollerort, COSCO Netherlands, HHLA
(Foto: HHLA)
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Der Einstieg der chinesischen Staatsreederei Cosco am Containerterminal Tollerort in Hamburg stößt auf Bedenken in Berlin. Der Hafen warnt vor einer Absage.[ds_preview]

Das wäre »eine Katastrophe«, heißt es seitens des Hamburger Hafens. »Ein Einstieg der Chinesen in die Betriebsgesellschaft wäre ein Riesengewinn für Hamburg und keine Gefahr, zumal Cosco bald die weltgrößte Reederei sein wird«, sagte der Vorstand der Hafen Hamburg Marketing, Axel Mattern, der Nachrichtenagentur Reuters.

Cosco will sich mit 35% an der Betreibergesellschaft des Containerterminals Tollerort im Hamburger Hafen beteiligen. Mitte August wurden Bedenken im Bundeswirtschaftsministerium gegen die Pläne des Hafenbetreibers HHLA bekannt. Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte jetzt, dass ein Investitionsprüfverfahren laufe, weil es sich bei Häfen um kritische Infrastruktur handele.

Dem Bericht zufolge wird in der Bundesregierung derzeit über einen schärferen Kurs gegenüber China diskutiert. In den von den Grünen geführten Außen- und Wirtschaftsministerien gebe es eine klare Tendenz zu einer Ablehnung, sagten mehrere mit dem Vorgang beschäftigte Personen der Agentur.

Der Hamburger Hafen hingegen hält eine Genehmigung für zwingend und die Bedenken für ungerechtfertigt. »Es geht doch nur um eine Minderheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft des Terminals Tollerort – den Cosco schon heute maßgeblich nutzt«, sagte Mattern. Cosco werde auch keinen Grund und Boden erwerben.

Auch beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) warnte man vor negativen Konsequenzen im Falle einer Ablehnung: »Wenn keine klaren Sicherheitskriterien nachvollziehbar sind, hat die Untersagung von Investitionen des für unsere Wirtschaft so wichtigen Handelspartners China negative Auswirkungen auf die Investitionsattraktivität unserer Standorte«, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier zu Reuters.