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Es geht weiter bei den Abbrucharbeiten am Nordmolenkopf, nachdem vor anderthalb Wochen die rote Turmkappe vom Leuchtturm und das Mauerwerk des schiefen Molenturms abgetragen wurde.[ds_preview]

Die Firma Colcrete aus Rastede hat nun von der Hafengesellschaft Bremenports den Auftrag erhalten, die gemauerten Mauerwerks- beziehungsweise Betonstrukturen des eingestürzten Nordmolenkopfes mit Hilfe eines Baggers von zwei schwimmenden Pontons abzutragen und auf einer schwimmenden Transporteinheit zur Verwertung in den Fischereihafen zu verbringen. Anschließend erfolgt die Installation eines provisorischen Leuchtfeuers für die Schifffahrt. Ziel dieser Maßnahme ist einen sicheren Zustand insbesondere für die anstehende Sturmflutperiode herzustellen.

Die Arbeiten werden nötig, nachdem im August die Nordmole abgesackt war. Der Leuchtturm neigte sich dabei bedenklich zur Seite.

Nordmolenkopf
© bremenports

Eingesetzt wird seit Montagnachmittag zunächst das Arbeitsschiff »Helene« für das Lösen der massiven Elemente. Der Stelzenponton »Seeborgen«, welcher über einen fest verankerten, leistungsstarken Bagger an Bord verfügt, übernimmt das Aufnehmen und Verladen des gelockerten Materials. Die Arbeiten starteten zunächst von der nördlichen Seite des Mohlenkopfes, um die Einfahrt in die Geeste weiterhin für den Schiffsverkehr frei zu halten. Später soll dann das Arbeitsschiff »Sophie« Abbruchteile in den Fischereihafen transportieren, wo dann, wie bei allen Abbrucharbeiten notwendig, eine Beprobung des abgetragenen Materials erfolgt. Dies ist notwendig um die anschließende fachgerechte Entsorgung gemäß Abfalldeklaration in die Wege zu leiten.

Bei den Abtragungsarbeiten mit den schwimmenden Einheiten der Firma Colcrete ist Präzision gefragt, denn ein Abdriften der losen oder geschädigten Bauteile in den Geestevorhafen oder in die Weser soll verhindert werden. Auch soll das Fahrwasser möglichst breit genug bleiben, um den Schiffsverkehr, so für die Weserfähre nach Nordenham, so wenig wie möglich einzuschränken. Somit sollen die drei schwimmenden Arbeitsgeräte nach der Planung der Hafengesellschaft mit Bedacht und Stück für Stück vom äußersten Abbruchpunkt der havarierten Mole aus in Richtung Hafeneinfahrt arbeiten.

Zwei bis drei Wochen Bauzeit

Bremenports rechnet derzeit mit einer voraussichtlichen Bauzeit von zwei bis drei Wochen für den Rückbau des Molenkopfes. Hierbei sind allerdings die ersten zwei Tage der Arbeiten an der Abbruchkante entscheidend über den weiteren Verlauf des Vorhabens. Erst nach dem ersten Abtragen des losen Mauerwerk und der havarierten Betonstrukturen können sich die Experten ein Bild vom Zustand der vorhanden Spundwand und Holzpfähle machen und abschließend die Planung zur Sicherung des Molenstumpf finalisieren.

Nach Rückbau der havarierten Molenbauteile wird dann ein temporäres Leuchtfeuer vor dem abgetragenen Molenkopf installiert. Die Stromversorgung und Steuerung erfolgen mit einem Seekabel. Die Lage des Ersatzfeuers ist für rund 10 m vor den dann noch vorhandenen Molenkopf vorgesehen. Nach derzeitigem Planungstand soll das Stellen des Ersatzfeuers Anfang Oktober erfolgen.   (CE)