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Auf dem Container-Chartermarkt zieht Trübsal ein. Der HRCI von Howe Robinson verlor innerhalb einer Woche knapp 22% (-1.051 Punkte) und sackte auf 3.625 Punkte ab.[ds_preview]

In den 25 Jahren dieses für die Containerschifffahrt wichtigen Index’ hat es nie einen größeren Rückgang gegeben. Auch der New ConTex gab mit -12,9% stark nach und landete bei 2.380 Punkten. Diese Entwicklung hat sich allerdings abgezeichnet. Denn die Frachtraten, also die Ladungsnachfrage, haben schon etwas länger zum freien Fall angesetzt. Der Frachtindex SCFI verlor im Wochenverlauf ebenfalls rund 10%. Krieg, Inflation und die weiter bestehenden Lockdown-Störungen dämpfen aktuell die Nachfrage.

Darüber hinaus findet nach Einschätzung vieler Experten eine überfällige Korrektur einer »überhitzten« Entwicklung statt, die Preise und Raten auf Werte getrieben hat, die über dem eigentlichen Wert der gehandelten Schiffe liegen.

 

Die großen Linien kündigen angesichts rückläufiger Buchungen und der bevorstehenden »Golden Week« bereits etliche »blank sailings« an. Monate lang hatten die etablierten Anbieter mit Newcomern aus Asien, den USA und, mit der Lidl-Reederei Tailwind Shipping, auch aus Deutschland um Tonnage und Laufzeiten gerungen und die Raten immer weiter nach oben getrieben. Das scheint (vorerst) der Vergangenheit anzugehören, weitere Abschläge werden kommen, da die Volumina derzeit zurückgehen … Die Charterseite kann sich bei Verhandlungen um weitere Tonnage momentan entspannt zurücklehnen.

Die generellen Aussichten sind aber nicht schlecht. Gerade mit Blick auf 2023 als auch auf 2024 besteht durchaus ein starkes Interesse an frei werdender Qualitätstonnage. Und nicht zu vergessen – das Ratenniveau liegt trotz der zuletzt starken Einbußen weit über den Werten des Jahres 2020, als der Index bei gerade einmal 443 Punkten notierte.

Der Frachtindex WCI von Drewry gab weitere 8% auf 4.941,91 $/FEU nach – das sind 52% weniger als vor Jahresfrist. Besonders stark waren die Einbußen einmal mehr auf den Strecken aus Asien zur US-Westküste (-11% auf 4.252 $/FEU) und von China nach Nordeuropa (-10%, 6.671 $/FEU) Eastbound konnten die Raten das Niveau dagegen halten. (KF)