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Das Interesse an der Wind-Unterstützung für den Schiffsantrieb wächst – und damit auch die Transportkapazität in der Welthandelsflotte, bei der auf entsprechende Systeme bereits zurückgegriffen wird.[ds_preview]

Die jüngsten Installationen auf großen kommerziellen Schiffen haben dazu geführt, dass die Menge an Fracht, die auf Schiffen transportiert werden kann, die Wind als erneuerbare Energiequelle nutzen, den Meilenstein von einer Million Tonnen Tragfähigkeit überschritten hat. Das geht aus einer Analyse der Branchenorganisation »International Windship Association« hervor, die jetzt veröffentlicht wurde.

IWSA-Generalsekretär Gavin Allwright nannte das Knacken der prestigeträchtigen Marke einen »Meilenstein«. Was einst als historische Art, Fracht über die Weltmeere zu transportieren, romantisiert wurde, sei zu einer »ernsthaften Option für moderne Schiffe geworden«, die durch die kommenden Kohlenstoffreduktionsziele und die hohen Kraftstoffpreise gefördert wird.

Zu den Reedereien, die auf Antriebsunterstützungssysteme mit Wind-Technologien setzen, gehören unter anderem MOL, Amasus, Berge Bulk oder CLdN.

3 Mio. tdw bis Ende 2023

Derzeit sind der Analyse zufolge auf 21 großen Handelsschiffen Windantriebssysteme installiert. Die IWSA schätzt, dass bis Ende dieses Jahres rund 25 große Frachter damit ausgestattet sein werden, was einer Tragfähigkeit von 1,2 Mio. tdw entspricht. Auf der Grundlage von öffentlichen Ankündigungen und Werftaufträgen schätzt die Organisation außerdem, dass bis Ende 2023 bis zu fünfzig große Schiffe mit einer Gesamttonnage von über 3 Mio. tdw die Windkraft als erneuerbare Energiequelle nutzen werden.

»Die Nutzung dieser reichlich vorhandenen, weltweit verfügbaren Energiequelle, teilweise mit Windunterstützung oder als primäre Energiequelle für den Schiffsantrieb, kann einen erheblichen Teil des Gesamtenergiebedarfs eines Schiffes während seiner gesamten Betriebsdauer decken«, meint die IWSA.

Generalsekretär Allwright betonte: »Es ist erwiesen, dass Windantriebstechnologien 5-20 % des Kraftstoffverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen einsparen, wenn sie als Windunterstützung bei Motorschiffen eingesetzt werden. Das Einsparungspotenzial ist sogar noch höher bei Schiffen, die primäre Windtechnologien nutzen. Dies macht die Windenergie zu einem wertvollen Weg, um die Emissionen der internationalen Schifffahrtsindustrie sofort und längerfristig zu reduzieren.«

Mit bisher fünfzig installierten Windantriebssystemen auf besagten 21 Schiffen und einem voraussichtlichen Meilenstein von einhundert installierten Anlagen bis Ende 2023 sinke zudem der Preis der Antriebstechnologie. Wenn 100 Anlagen installiert sind, sei mit einer »nachhaltigen Verkürzung der Amortisationszeiten« zu rechnen, insbesondere wenn die Brennstoffpreise hoch bleiben.