© MV Werften
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Gibt es doch noch eine Zukunft für das Kreuzfahrtschiff »Global One«? Gerüchten zufolge ist die US-Reederei Disney Cruise Line interessiert, das halbfertig Schiff zu übernehmen.[ds_preview]

Der von den MV Werften im Auftrag von Genting begonnene Luxusliner für bis zu 9.000 Gäste ist nahezu fahrtüchtig und liegt seit Monaten unvollendet in Wismar. Weit mehr als 1 Mrd. $ sollen bereits verbaut worden sein.

Zuletzt schien es so, als ob außerdem einer letzten Fahrt zur Verschrottung keine Perspektive mehr besteht. Im Frühjahr hatte noch die schwedische Stena Line Interesse an der »Global Dream« gezeigt, sich aber dann doch wieder aus dem Projekt zurückgezogen. Nun ist dafür die Disney Cruise Line beim Insolvenzverwalter vorstellig geworden. Angeblich sind die Verhandlungen zur Übernahme der »Global One« bereits weit fortgeschritten.

Demnach ist geplant, das Kreuzfahrtschiff von der Meyer-Werft aus Papenburg um- und fertigbauen zu lassen. Meyer hat bereits drei Luxusliner für Disney gebaut und zwei weitere Bestellungen im Auftragsbuch. Die Arbeiten könnten sogar in Wismar erledigt werden. Geschätzt dürfte die Fertigstellung bis zu eineinhalb Jahre dauern. Aktuell sind dort noch rund 950 ehemalige Mitarbeiter der MV-Werften in einer Transfergesellschaft und warten auf eine berufliche Perspektive.

Die MV Werften hatten im Januar dieses Jahres Insolvenz anmeldet, nachdem die Gruppe während der Covid19-Pandemie mit Staatshilfen am Leben gehalten worden war. Betroffen waren neben den MV-Werften an den drei Standorten in Wismar, Warnemünde und Stralsund auch die Lloyd Werft in Bremerhaven.

Die Lloyd Werft wurde zwischenzeitlich von einem Konsortium von Kurt Zech und der Rönner-Gruppe übernommen, das Werftgelände in Stralsund gehört jetzt der Stadt, aus dem Standort Rostock soll ein weiteres Marinearsenal werden und das Gelände in Wismar hatte erst kürzlich thyssenkrupp Marine Systems (tkms) aus Kiel übernommen. Dem Vernehmen nach besteht aber eine Vereinbarung, dass die »Global Dream« bis zum Jahr 2024 in Wismar verbleiben könnte.