Fregatte Ägypten
Die erste Fregatte für Ägypten, die von Stahlbau Nord gebaute »Al Aziz«, liegt übergabefertig in Bremerhaven
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Es hatte dann zum Schluss doch etwas länger gedauert als ursprünglich geplant, doch nun soll die erste von drei ägyptischen Fregatten offiziell übergeben werden.[ds_preview]

Gebaut wurde das Schiff von dem Rönner-Tochterunternehmen Stahlbau Nord (SBN) im Unterauftrag von tkms in Kiel. Die Übergabe an die ägyptische Marine soll an der Labradorpier in Bremerhaven erfolgen.

Schon bald nach der Übergabe wird die 121 Meter lange Fregatte »Al Aziz« vom Typ Meko 200 dann von der Unterweser Kurs auf das Mittelmeer bzw. den ägyptischen Basishafen nehmen. Zeitgleich mit der Übergabe der »Al Aziz« soll die dritte und letzte Fregatte von SBN an der Pier auf den Namen »Al Qader« getauft werden. Die zweite Fregatte, die »Al Qahhar« liegt noch ungetauft im Kaiserdock I der Lloyd Werft in Bremerhaven.

Wie aus dem Umfeld der Werft zu vernehmen ist, sollte die Ablieferung der »Al Aziz« ursprünglich schon vor ein paar Wochen erfolgen, doch wurden während der Probefahrten nicht genau identifizierbare Geräusche vernommen. Die Fregatte wurde daher nochmals ins Dock der Lloyd Werft genommen, um die einzelnen Antriebsaggregate zu überprüfen. Dort konnte die Ursache lokalisiert und behoben werden. Eine weitere Probefahrt in der südlichen Nordsee sei ohne Komplikationen verlaufen, heißt es.

Die mit vier MTU- Hauptmaschinen ausgestatte Fregatte erreicht, bei einer späteren Zuschaltung der beiden General-Electric-Gasturbinen mit einer Leistung von immerhin 45.000 kW, eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 30 kn.

Das Meko-Konzept der Kieler Werft tkms entspricht dem ursprünglich von Blohm + Voss in Hamburg Ende der 70er-Jahre entwickeltem Fregattentyp. Typschiff war die türkische »Yavuz«, die im Sommer 1987 ausgeliefert wurde. Inzwischen wurden rund 30 weitere Schiffe dieser Klasse gebaut und mit unterschiedlichsten Systemen und Konfigurationen ausgestattet.

Die Bewaffnung der ägyptischen Fregatten wird sich aus einem umfangreichen Arsenal aus Flugkörpern, Torpedos und Geschützen zusammensetzen. Hinzu kommen zwei Bordhubschrauber, Einsatzboote und eine Ausrüstung für die Aufklärung. Die Bundesregierung hatte vor vier Jahren den Rüstungsexport für die bei Stahlbau-Nord gefertigten Fregatten genehmigt und gibt auch Exportkredit-Garantien für den Milliarden-Auftrag. Pro Schiff soll der Preis soll bei rund 500 Mio. € liegen.

Weiterhin wird noch eine vierte Fregatte dieses Typs gebaut, aber nicht von TKMS bzw. bei Stahlbau Nord, sondern von der ägyptischen Marine in Alexandria selbst. Dieser Neubau ist schon auf Kiel gelegt, tkms liefert die Materialpakete zu. (eck)