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Der Wertverfall bei den Kapitalanlagen dürfte die P&I-Clubs dieses Jahr erneut in die roten Zahlen reißen. Der Druck zu weiteren Prämienerhöhungen steigt.[ds_preview]

Trotz rückläufigen Schäden und besseren technischen Ergebnissen bleibt die finanzielle Lage vieler P&I-Versicherer offensichtlich angespannt. So erwartet die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P Global), dass die Mehrzahl der Clubs innerhalb der International Group das laufende Jahr erneut mit einem Verlust abschließt.

Grund dafür seien die Turbulenzen an den Aktien- und Anleihemärkten, in denen die Versicherer einen Großteil ihrer Ersparnisse angelegt haben. Der Wertverfall bei den Investments werde voraussichtlich so groß sein, dass ihn die meisten P&I Clubs nicht durch bessere Ergebnisse im Underwriting werden ausgleichen können, schreibt die Agentur in ihrem neuesten Report zu dem Segment.

Dank Prämienerhöhungen zu Jahresanfang und Entlastungen im Großschadensbereich hätten mehrere Clubs im ersten Halbjahr einen so hohen technischen Überschuss erzielt wie seit fünf Jahren nicht mehr, heißt es.

Mit dem Wertverfall der Kapitalanlagen könnten auch die Ratings der Versicherer weiter unter Druck kommen, mahnt S&P Global. Von den 13 Mitgliedern der International Group seien bereits acht mit einem »negativen Ausblick« versehen, fünf werden als »stabil« eingestuft. Bei einer Herabstufung des Ratings würden sich die Refinanzierungs- und Rückversicherungskosten erhöhen.

S&P Global geht davon aus, dass die P&I Clubs bei den nächsten »Renewals« im Februar dazu gezwungen sind, die Prämien um durchschnittlich 7% anzuheben, um zurück in sicheres Fahrwasser zu kommen. Da sich gleichzeitig die Ertragslage der Reedereien in zahlreichen Segmenten verschlechtere, sei mit schwierigeren Prolongationsverhandlungen als beim letzten Mal zu rechnen.    (mph)

PI
Marktanteile der P&I Clubs (Tonnage, Prämien, freie Reserven) (© Tysers P&I Report 2022)