Container Stapel Frachtraten und Seefracht Symbolbild
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Die sinkenden Auslastungsraten für Containerschiffe im Transpazifik- und Asien-Europa-Verkehr sind der Katalysator für den Rückgang der Frachtraten. Marktbeobachter sehen ohne Verknappung der Kapazität keine Basis für hohe Frachtraten.[ds_preview]

Die weltweite Frachtnachfrage in der Containerschifffahrt ist weiterhin rückläufig. Ob man das Wachstum in TEU-Meilen oder als annualisierten Prozentsatz gegenüber 2019 berechne, eines sei ganz klar, meint das Marktanalyseunternehmen Sea-Intelligence: »Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage steht unter großem Druck. Die neuesten Nachfragedaten der Container Trade Statistics (CTS) zeigen, dass das annualisierte Wachstum im August 2022 unter dem Niveau von 2019 lag, was bedeutet, dass die Auslastung der Schiffe gering sein wird, wenn die Reedereien ihre Kapazitäten nicht erheblich reduzieren.«

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© Sea-Intelligence

Im Fahrtgebiet Transpazifik müsse eine nominale Auslastung von mehr als 92 % bis 93 % erreicht werden, um die extrem hohen Spotraten aufrechtzuerhalten, wobei die Schwelle für Asien-Europa bei 85 % liege, heißt es. Im Transpazifikverkehr sank die Auslastung über weite Strecken des Jahres 2022 jedoch auf unter 90 % und wurde damit zum Katalysator für den anhaltenden Rückgang der Frachtraten. Im August überschritt die Auslastung die 90-%-Marke, lag aber immer noch unter der 92-%-Schwelle, die eine Ratenerhöhung anzeigt.

Im Asien-Europa-Verkehr ist die Auslastung sogar noch weiter gesunken. Wie aus Daten von Sea-Intelligence hervorgeht, lag die Auslastung im Jahr 2022 auf den Asien-Europa-Routen durchweg unter dem Schwellenwert von 85 %, der eine Ratenerhöhung auslöst. Obwohl sich die Auslastung im August von 72 % im Juli auf 74 % verbesserte, ging sie im gleitenden Zweimonatsdurchschnitt weiter von 76 % auf 73 % zurück.

»Diese jüngsten Daten bestätigen lediglich, was seit dem Frühjahr 2022 der Fall ist, nämlich dass es keine strukturelle Grundlage für die hohen Raten für Transpazifik und Asien-Europa gibt«, meint Sea-Intelligence.