Angesichts des hohen Drucks auf die Kapitalanlagen der P&I-Clubs stimmt der Hamburger Versicherungsmakler Georg Duncker seine Kunden auf noch höhere Beitragsforderungen für die Schiffshaftpflicht ein.[ds_preview]
In ihrem neuen P&I-Report 2022/23 warnt die Firma, dass die großen Gegenseitigkeitsversicherer in der International Group bei den kommenden Renewals generelle Prämienanhebungen zwischen 5 und 12,5% anstreben. Als erster Anbieter kündigte gestern der Steamship Mutual eine Erhöhung von 7,5% für nächstes Jahr an, außerdem sollen alle Franchisen (Selbstbehalte) unter 50.000 $ pro Schaden um 10% angehoben werden.
Die Underwriter der P&I Clubs dürften als Argumente besonders die steigenden Investment-Verluste aufgrund der Turbulenzen an den Aktien- und Anleihemärkten sowie die Inflation bei den Schadenkosten ins Feld führen, so Georg Duncker.
Angesichts der nach wie vor komfortablen Kapitalausstattung vieler Clubs und der Tatsache, dass im bisherigen Jahresverlauf noch keine neuen Großschäden von mehr als 10 Mio. $ hinzukamen, sei aber mit erheblichem Widerstand seitens der Reedereien zu rechnen. »Wir stellen uns auf intensive Diskussionen zwischen Reedern, Maklern und Clubs im Vorfeld der Renewals am 20. Februar ein«, schreibt Christian Ross, geschäftsführender Gesellschafter von Georg Duncker.
Erste Zwischenergebnisse von P&I Clubs haben die Sorge geschürt, dass die Verbesserungen der Schadenquoten infolge gestiegener Prämien und sinkender Großschäden durch Wertberichtigungen auf Kapitalanlagen zunichte gemacht werden. So sagt die Ratingagentur S&P Global erneut Verluste für die Mehrzahl der Clubs voraus.
Georg Duncker warnt, dass es nicht bei höheren Nettobeitragsforderungen der P&I-Versicherer bleiben werde. Auch die separat berechneten Rückversicherungszuschläge für die Schiffe dürften einen erneuten Sprung machen. Auf Basis aktueller Trends im Rückversicherungsmarkt rechnet der Makler je nach Schiffstyp mit Erhöhungen von rund 10% der entsprechenden Raten pro Schiffstyp. (mph)
