Die Elbverbindung Cuxhaven–Brunsbüttel wurde eingestellt
© Wägener
Print Friendly, PDF & Email

Die Elbfähre Cuxhaven-Brunsbüttel soll nach dem Willen von Regionalpolitikern wiederbelebt werden. Dazu sprachen sie mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing über die Bedeutung der Fährverbindung.[ds_preview]

Die beiden Städte Cuxhaven in Niedersachsen und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein verfolgen gemeinsam mit den dazugehörigen Landkreisen Dithmarschen und Cuxhaven das Ziel, wieder eine Fährverbindung über die Elbe einzurichten. Im Dezember 2021 hatte der private Betreiber Elbferry, geführt vom ehemaligen Buss-Chef Heinrich Ahlers, wegen einer Insolvenz den Betrieb einstellen müssen, davor scheiterte 2017 Elb-Link mit dem Versuch. Schon von 1999 bis 2001 hatte es eine Fährverbindung gegeben.

Um langfristig eine Fährverbindung aufzubauen, setzen die Beteiligten jetzt auf die Unterstützung des Bundes. Für erste Gespräche reisten die Beteiligten dafür nach Berlin. Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer sprach am Donnerstag gemeinsam mit Landrat Stefan Mohrdieck (Dithmarschen) und Brunsbüttels Bürgermeister Martin Schmedtje beim Bundesverkehrsminister Volker Wissing vor.

Nach Überzeugung der Politiker haben die wenigen Montae des Betriebs der letzten ELbfähre gezeigt, wie bedeutsam die rund 30 km lange Strecke nicht nur für die Städte Cuxhaven und Brunsbüttel sein kann, sondern auch für die beiden Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Unter anderem in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr und Tourismus hätten beide Elbregionen von der »schnellen, zuverlässigen und umweltfreundlichen Überquerung« profitiert. »Besonders für das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum (DOIZ) und den Hafen in Cuxhaven mit Leitfunktion für die gesamte Metropolregion Hamburg und dem ChemCoast Park Brunsbüttel (größtes zusammenhängendes Industriegebiet Schleswig-Holsteins) gilt es einen nachhaltigeren und klimafreundlicheren Transport der Waren und Güter zu generieren als über die stark ausgelasteten Autobahnen und Bundesstraßen – unter anderem am Drehkreuz Elbtunnel«, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Cuxhaven.

Mit einer Fähre, die sich durch moderne und umweltfreundliche Antriebssysteme auszeichne, könne eine zügige und vor allem verkürzte Verbindung des Wirtschaftsraumes über die Elbe zur verkehrlichen Optimierung in Richtung Hamburg sowie nach Dänemark beitragen. Diese Faktoren gelte es auch zukünftig in den Fokus zu rücken. Dafür soll unter anderem auch ein Gutachten auf den Weg gebracht werden, um die konkreten Bedingungen zu bestimmen.

Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer nahm aus dem am Donnerstag geführten Gespräch mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing die positive Botschaft mit, dass die Tür zum Vorhaben geöffnet sei. »Im ersten Schritt konnten wir das wichtige Thema beim Bund platzieren, dass diese Verbindung nicht nur eine regionale Aufgabe ist. Bundesverkehrsminister Wissing war sehr an der Thematik interessiert und hat seine Unterstützung zugesagt. Wir haben daher vereinbart, dass wir als Nächstes mit den Beteiligten von heute und den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein gemeinsam für Gespräche zusammenkommen werden. Außerdem wird der Bund bis zu diesem Treffen nach Fördermöglichkeiten für das Vorhaben suchen«, erklärt Santjer. Es werde aber weiterhin Geduld benötigt, denn eine kurzfristige Entscheidung werde es wohl nicht geben.