Containerflash, Chartermarkt, Container Flash
Print Friendly, PDF & Email

Seit Ende Oktober stabilisiert sich der zuvor arg schwächelnde Chartermarkt für Containerschiffe. Insgesamt schwenkt die Stimmung wieder leicht ins Positive.[ds_preview]

Es handelt sich um einen durchaus dramatischer Rückgang: Die Charterraten sind zwischenzeitlich auf ein Drittel ihrer historischen Höchstwerte abgesackt. Nun sind es ausgerechnet die Linienreedereien, allein voran MSC, die mit Paketgeschäften wieder für mehr Nachfrage und bessere Abschlüsse sorgen. So konnte MPC den Panamax »AS Emma« für immerhin 6-8-Monate und 31.000 $/Tag bei Sea Lead über »last done« für Schiffe dieser Größe unterbringen.

Eine generelle Tendenz zum Besseren ist das noch nicht. So hat auch der New ConTex des Vereins Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) in der Woche nach dem traditionellen Eisbeinessen in Hamburg weiter deutlich verloren – 860 Punkte bedeuten einen Rückgang zur Vorwoche von weiteren 4,9%.

 

Zur Erinnerung: Anfang Juli, also noch vor vier Monaten, notierte der Index bei mehr als 3.300 Punkten. Der HRCI von Howe Robinson scheint sich hingegen zu stabilisieren: Zuletzt gab es nur noch einen leichten Rückgang von -0,4% auf 1.494 Punkte, in einigen Segmente zeigt der Pfeil jedoch schon wieder nach oben.

Trotz der dramatisch anmutenden Einbußen von 60-70% quer durch alle Schiffsklassen liegt das aktuelle Ratenniveau durchaus noch deutlich über dem aus den Prä-Covid-Jahren. Wie es weitergeht, scheint angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und der volatilen Märkten derzeit völlig offen. Rein saisonal betrachtet, müsste der Bedarf allerdings deutlich besser sein. Sollte es allerdings gelingen, das heutige Niveau über das chinesische Neujahr im Januar 2023 hinaus zu halten, dürfte sich die Stimmung verbessern, sagen Makler.

Repräsentative Fixtures

Fixtures-2022_KFBei den Frachtraten geht es vorerst weiter abwärts – bei WCI von Drewry waren es -9% bei jetzt 2.773 $/FEU, ein Minus von rund 70% gegenüber der Woche des Vorjahres 2021. Besonders gravierend waren die Rückgänge auf den Routen zwischen Asien nach Europa und ins Mittelmeer (jeweils -15%). Deutlich geringer waren die Einbußen von Fernost zur US-Ostküste (-6%) oder zur US-Westküste (-4%). Im Transatlantik-Verkehr sind nahezu stabile Raten zu beobachten mit nur noch leichten Abschlägen zwischen Rotterdam und  New York von -1%. Eastbound ziehen die Preise sogar wieder an, von Los Angeles nach Schanghai um +2%. (KF)