Global One, MV Werften
Der Rumpf der »Global One« beim Eindocken in -Wismar (© MV Werften)
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Die US-Reederei Disney Cruise Line übernimmt offenbar das unfertige Kreuzfahrtschiff »Global Dream« aus der Insolvenzmasse der MV Werften. Die Meyer Werft soll den Kreuzfahrtriesen zu Ende bauen.[ds_preview]

Der Kauf des Kreuzfahrtschiffes »Global Dream« durch den US-Konzern Disney steht nach einem Bericht der »Ostsee Zeitung« unmittelbar bevor. Bereits an diesem Donnerstag soll die Übernahme verkündet werden, heißt es.

Die Papenburger Meyer Werft soll das 342 m lange Mega-Schiff, das ursprünglich für den asiatischen Markt bestimmt war und Platz für bis zu 9.500 Passagiere bieten sollte, für Disney umbauen. Eine offizielle Bestätigung des Deals steht allerdings noch aus. Sowohl die Landesregierung in Schwerin als auch Insolvenzverwalter Christoph Morgen verweisen auf »laufende Verhandlungen.«

Die »Global Dream« ist zu etwa 70% vollendet. Seit der Insolvenz der MV Werften Anfang des Jahres ruhen die Arbeiten. Früheren Angaben zufolge wurde bereits rund 1 Mrd. € in das Schiff investiert. Auftraggeber war die Genting Group aus Hong Kong, die bis zur Insolvenz auch Eigner der MV Werften in Stralsund, Rostock und Wismar war. Im Frühjahr hatte noch die schwedische Stena Line Interesse an der »Global Dream« gezeigt, dann aber doch die Anfrage wieder zurückgezogen.

Als Kaufpreis wird von einem höheren zweistelligen Millionen-Betrag berichtet. Wie viel der Umbau durch Meyer kosten könnte, ist noch unklar. Experten gehen davon aus, dass die Investitionssumme nicht weit von den Kosten eines Neubaus liegen dürfte. Die »Global Dream« würde in Wismar fertiggebaut werden. Meyer hat bereits drei Luxusliner für Disney gebaut und zwei weitere Bestellungen im Auftragsbuch.

Die MV Werften in Wismar, Rostock und Stralsund hatten Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet. Wenig später war der Konzern Genting Hongkong gefolgt. Die drei Werften hatten rund 3.000 Beschäftigte.

Die Standorte in Stralsund haben inzwischen neue Eigner: die Stadt in Stralsund, die Marine in Rostock, thyssenkrupp in Wismar und ein Konsortium von Zech und Rönner in Bremerhaven (Lloyd Werft). Auch Neptun Ship Design wurde übernommen. Dem Vernehmen nach besteht aber eine Vereinbarung mit thyssenkrupp, dass die »Global Dream« bis zum Jahr 2024 in Wismar verbleiben könnte.