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Eine neue Studie fordert deutlich mehr politische Unterstützung zur Einführung alternativer Kraftstoffe.  Aber auch ein Ausbau der Flotte von geeigneten Tankern ist nötig.[ds_preview]

Der neue Bericht wurde vom Tyndall Centre der Universität Manchester anlässlich der COP27-Klimakonferenz veröffentlicht. Darin heißt es, dass zwischen den weltweit  angekündigten Projekten zur Erzeugung kohlenstoffarmer oder -freier Kraftstoffe und den Erfordernissen zur Einhaltung der Klimaziele noch eine »gewaltige Lücke« klafft.

Es fehlten Fördermaßnahmen seitens nationaler Regierungen, wie zum Beispiel Markt- und Preisgarantien, sowie Investitionen in die für eine globale Energiewende erforderliche Infrastruktur. Weltweit würden bis 2030 zwischen 50 Mio. t und 150 Mio. t Wasserstoff benötigt. Bislang seien aber nur Kapazitäten von rund 24 Mio. t geplant. Sogar nur für 4% der Anlagen liege bereits eine endgültige Investitionsentscheidung vor.

»Neue umweltfreundliche Kraftstoffe sind unerlässlich, um die Pariser Klimaziele zu erreichen,
und der Schifffahrtssektor spielt bei ihrem Transport eine zentrale Rolle«
Professor Alice Larkin, Mit-Autorin des Berichts.

Dem Bericht zufolge kommt der Schifffahrt eine wichtige Rolle zu – sie muss Bioenergie und in Ammoniak umgewandelten Wasserstoff transportieren. Das Transportvolumen dürfte  in den kommenden Jahrzehnten mit den heutigen Gas- und Kohlemengen im Seeverkehr gleichziehen. Dazu würden jedoch etwa 20 große neue Ammoniak-Frachter pro Jahr gebraucht, um die Versorgung sicherzustellen. Ohne eine verlässliche Produktion fehle allerdings die Investitionssicherheit auf Seiten der Schiffseigner.

Der Bericht wurde von der Internationalen Schifffahrtskammer (ICS) in Auftrag gegeben. »Nationale Wasserstoffstrategien müssen einen klaren Schwerpunkt auf die Unterstützung der Infrastruktur legen, die sowohl für Importe als auch für Exporte benötigt wird«, forderte ICS-Generalsekretär Guy Platten. »Bevor wir investieren können, braucht es politische Maßnahmen, um die Risiko einer grünen Wasserstoffproduktion zu verringern.«