Print Friendly, PDF & Email

Die britische Regierung reagiert auf die veränderte Sicherheitslage und investiert in ihre Marine-Flotte: Fünf weitere Fregatten vom Typ 26 wurden bestellt.[ds_preview]

Premierminister Rishi Sunak hat den Auftrag im Rahmen des jüngsten G20-Gipfels in Indonesien bekannt gegeben. Dabei ging er explizit auch auf den russischen Krieg gegen die Ukraine ein.

»Russland hat seine Souveränität und das Völkerrecht missachtet – Pfeiler des stabilen internationalen Systems, zu dessen Erhaltung die G20 gegründet wurde. Das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten ergreifen Maßnahmen, um ihre Sicherheit angesichts der zunehmenden russischen Bedrohung zu erhöhen«, heißt es. Sogleich kündigte Sunak »die nächste Phase des Fregattenprogramms vom Typ 26« an: BAE Systems erhält einen Auftrag im Wert von 4,2 Mrd. £ für den Bau von fünf weiteren Schiffen für die Royal Navy – zusätzlich zu den drei bereits im Bau befindlichen.

Das Projekt soll in den nächsten zehn Jahren 1.700 Arbeitsplätze an den BAE Systems-Standorten in Govan und Scotstoun, Glasgow, sichern. 2.300 zusätzliche Arbeitsplätze würden in der Zulieferkette im gesamten Vereinigten Königreich geschaffen.

Der Premierminister sagte: »Russlands Handeln bringt uns alle in Gefahr. Während wir dem ukrainischen Volk die Unterstützung geben, die es braucht, nutzen wir auch die Breite und Tiefe des britischen Fachwissens, um uns und unsere Verbündeten zu schützen. Dazu gehört auch der Bau der nächsten Generation von britischen Kriegsschiffen.«

Der von Großbritannien entwickelte Typ 26 ist ein Kriegsschiff, das in erster Linie der U-Boot-Bekämpfung dient. Es soll zudem die kontinuierliche nukleare Abschreckung Großbritanniens auf See und die Carrier Strike Group schützen.

Die maritime Sicherheit sei von entscheidender Bedeutung für die Verteidigung des Inselstaates, für die Ermöglichung des Welthandels und für den laufenden Betrieb der Energie- und Kommunikationsinfrastruktur auf dem Meeresgrund. »Wie wichtig und verwundbar diese Verbindungen sind, wurde im September deutlich, als eine Reihe von Explosionen die Nord-Stream-Pipelines schwer beschädigte und damit eine wichtige Gasroute nach Europa abschnitt«, so London weiter.

Der Bau aller acht Fregatten des Typs 26 soll bis Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein.

BAE investiert dafür rund 15 Mio. £ in eine neue Akademie für angewandten Schiffbau in Glasgow, um die Entwicklung der gesamten Belegschaft zu fördern. Darüber hinaus hat BAE Systems einen Antrag auf Baugenehmigung für eine neue Schiffbauhalle im Wert von mehr als 100 Mio. £ gestellt, um die Produktivität am Clyde »erheblich zu steigern und die Ablieferung dieser acht Schiffe und künftiger Aufträge zu unterstützen«.

In Glasgow werden bereits drei Schiffe des Typs 26 gebaut. Das erste Schiff der Klasse, die »HMS Glasgow«, soll noch in diesem Jahr zu Wasser gelassen und Mitte der 2020er Jahre an die Royal Navy abgeliefert werden. Der Bau der »HMS Cardiff« und der »HMS Belfast« ist ebenfalls im Gange.