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Nachdem von Ratenrückgängen vorallem die Haupttransporte etwa von Fernost nach Europa betroffen waren, fallen jetzt auch die Preise auf den sogenannten Back-haul-Verkehren – teils unter Vor-Pandemie-Niveau.[ds_preview]

Die Back-haul-Spotraten folgen nun eindeutig dem Fronthaul-Trend, mit deutlichen Rückgängen in wichtigen Verkehren. Ein Beispiel dafür ist der Containerkorridor Nordeuropa-Fernost, wie aktuelle Daten von Xeneta zeigen, wo die Raten jetzt 6,8 % unter den Werten vor der Pandemie im Januar 2020 liegen.

»Die Entwicklungen im Hintransport haben die meiste Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da die Spot-Raten seit dem Sommer dramatisch gefallen sind«, kommentiert Peter Sand, Chefanalyst von Xeneta. »In einigen Fällen sind die Back-haul-Raten jedoch ebenso stark gesunken, und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg.«

Auch hier verweist Sand auf die Strecke Nordeuropa – Fernost, wo die negative Entwicklung seit Mai 2021 »festgeschrieben« ist. Die durchschnittliche Rate für eine Standard-FEU ist inzwischen auf 820 $ gefallen, was einem Rückgang von mehr als 1.000 $ pro FEU (-56 %) in den letzten anderthalb Jahren entspricht.

»Dies ist nun einer der ersten Trades, der wieder auf dem Niveau vor der Pandemie liegt«, stellt er fest, »aber wir gehen nicht davon aus, dass es der letzte sein wird.« Abgesehen davon würden sich andere Verkehre derzeit widerstandsfähiger zeigen, und einige überträfen ihre Pendants im Front-haul deutlich.

Die Strecke US-Westküste-Fernost ist ein solches Beispiel. Laut Sand zeigen die Echtzeitdaten von Xeneta, dass die Preise in diesem Fahrtgebiet inzwischen auf 1.100 $ pro FEU gesunken sind, aber der Rückgang war langsamer und weniger ausgeprägt als der Zusammenbruch der Front-haul-Raten. »Auf der Fronthaul-Strecke sind die Spot-Raten auf allen wichtigen Korridoren am schnellsten und stärksten gesunken, während die Backhaul-Strecke trotz dem Rückgang immer noch um fast 50 % höher als im Januar 2020 liegt«, sagt er.

»Das Blatt hat sich gewendet«

Mangels Equipment und Schiffsraum hatten die US-Exporteure in der Hochphase des Marktes das Nachsehen. Viele Reedereien zogen es vor, die Container leer über den Pazifik zurückzuschicken. »Nun hat sich das Blatt gewendet, und die Reedereien suchen verzweifelt nach Volumen in einem sich abschwächenden Markt. Dies führt dazu, dass die Verlader in der glücklichen Lage sind, sich vorhersehbar Mengen zu günstigeren Preisen zu sichern«, sagt Sand.

Von den anderen Hauptverkehren zeigen die Daten von Xeneta, dass die Back-haul-Spotraten auf der immer beliebter werdenden Route von der US-Ostküste nach Nordeuropa schneller gefallen sind als auf der Front-haul-Route. Sie liegen jetzt unter ihrem Höchststand vom August und liegen derzeit bei 750 $. Die Marktnachfrage in diesem Bereich hat die Fronthaul-Raten gestützt, doch angesichts zusätzlicher Kapazitäten und schwächer werdender Fundamentaldaten beginnen diese nun, dem allgemeinen negativen Trend der Spotraten zu folgen.