Paolo Moretti (© Rina)
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Die italienische Klassifikationsgesellschaft Rina will mit dem chinesischen Design-Büro SDARI und der Angelicoussis-Reederei Maran Dry einen neuen Bulker mit einem Dual-Fuel-Antrieb für LNG und Wasserstoff entwickeln.[ds_preview]

Die drei Unternehmen haben eine Vereinbarung für ein gemeinsames Entwicklungsprojekt (JDP) für ein neues Massengutfrachtschiff unterzeichnet, das die Umweltvorgaben nach »IMO 2050« erfüllt und eine Kraftstofflösung aus LNG und Wasserstoff nutzt, die bei Bedarf an Bord produziert wird.

Das Design soll für ein Newcastlemax-Großbulker mit 210.000 tdw entwickelt werden. Es soll auf einer Antriebsanordnung basieren, »die den Maschinenbetrieb auf See reduziert und den Schiffskraftstoff (LNG) mit Dampf kombiniert, um Wasserstoff und CO2 zu erzeugen«, heißt es in einer Mitteilung. Im Rahmen des Projekts wird der Entwurf, der Anfang des Jahres für einen MR-Tanker vorgestellt wurde, erstmals für einen Massengutfrachter eingesetzt.

Babis Kouvakas, Geschäftsführer von Maran Dry Management (MDM), sagte: »In Zusammenarbeit mit Rina und SDARI werden wir durch diese JDP-Vereinbarung ein äußerst wettbewerbsfähiges Massengutfrachtschiff entwerfen, das die aktuellen IMO-Ziele für 2050 übertreffen und letztendlich nahezu emissionsfrei werden wird.« Die Konstruktion solle es ermöglichen, das Schiff mit zunehmenden Anteilen von Wasserstoff zu betreiben und die Emissionen im Laufe der Zeit zu senken.

Paolo Moretti, CEO von RINA Services, betonte, das Konzept könne auf verschiedenen Schiffsgrößen eingesetzt werden. »Dieses gemeinsame Entwicklungsprojekt wird zeigen, wie ein Newcastlemax-Massengutfrachter von der LNG- und Wasserstofflösung profitieren kann.«

»Sobald die Vorschriften Anreiz für Investitionen bieten«

Nach Angaben der Beteiligten basiert das Projekt auf einem »Pre-Combustion-Carbon-Capture-Prinzip«: Das CO2 wird aus der Aufspaltung der LNG-Moleküle vor der Verbrennung im Motor und nicht aus den Abgasemissionen abgeschieden. Dies bedeute »geringere Massenströme und damit einen geringeren Platzbedarf sowie eine skalierbare Installation«. Das Schiff könne »wie ein normales Schiff mit zwei Kraftstoffen gebaut werden, die zusätzliche Ausrüstung kann installiert werden, sobald die Vorschriften einen Anreiz für die Investition bieten.« Bestehende LNG-Bunkeranlagen sollen ausreichen, keine Wasserstoffinfrastruktur an Land nötig sein.

Als Klassifikationsgesellschaft will Rina die von SDARI vorgelegten Berechnungs- und Konstruktionszeichnungen überprüfen, um sicherzustellen, dass sie den neuesten gesetzlichen und Rina-Klassifikationsregeln und -Vorschriften entsprechen.