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Die schwedische Reederei Furetank zieht offenbar Landstrom-Versorgung für ihre neuen Tanker in Erwägung.[ds_preview]

Das Orderbuch ist groß, unter anderem gemeinsam mit dem Joint Venture-Partner Algoma wurden insgesamt 17 bestellt. Auf einem der Neubauten soll nun ein Landstromanschluss installiert werden, wie die Reederei mitteilte, mit öffentlichen Fördermitteln.

Die Mittel werden von Klimatklivet bereitgestellt, einer Initiative der schwedischen Umweltschutzbehörde und NextGenerationEU. Sie unterstützt lokale Klimainvestitionen, die den Ausstoß von Treibhausgasen verringern und den größtmöglichen Nutzen für das Klima bringen sollen.

Das betreffende Schiff wird derzeit in China gebaut. Nach seiner Ablieferung im ersten Quartal 2024 wird es das neunte Schiff der von Furetank und Partnern entworfenen Vinga-Serie sein.

»Dieser Zuschuss ist eine sehr positive Reaktion auf unsere Umweltbemühungen und bestätigt, dass wir das Richtige tun«, sagte Jonatan Höglund, Inspektor für Neubauten bei Furetank. Die Reederei hat sich für eine 6,6 kV-Hochspannungs-Landstromversorgung entschieden, die auch die Ladepumpen beim Entladen unterstützt. »Diese verbrauchen eine Menge Energie, die nun über das Stromnetz statt über Schiffsgeneratoren bereitgestellt werden kann. Dadurch werden alle schädlichen Emissionen im Hafen in der Nähe dicht besiedelter Gebiete vermieden«, so Höglund weiter.

Die Emissionen im Hafen könnten bis zu 20% der Gesamtemissionen eines Tankers ausmachen. Wenn in den Häfen Strom aus grünen und sauberen Quellen mit ausreichender Kapazität zur Verfügung steht, könne die Klimainvestition die CO2-Emissionen jährlich um etwa 600 t reduzieren, so Furetank.

Der Landstromanschluss auf dem Schiff wird so gestaltet, dass er zu dem im Hafen von Göteborg geplanten Landanschluss passt, der ebenfalls von Klimatklivet gefördert wurde.

»Henne-Ei-Problem«

Furetank wünscht sich, dass weitere Investitionen in der Branche getätigt werden. »Auch wenn seit langem davon die Rede ist, dass Häfen einen Landstromanschluss anbieten sollten, zögern viele Häfen, diese Investition zu tätigen, da Tankschiffe viele verschiedene Häfen anlaufen und es schwer, um nicht zu sagen unmöglich ist, vorherzusagen, wann und wie oft ein ausgerüstetes Schiff einen bestimmten Hafen anlaufen wird«. Gleichzeitig würden die Schiffseigner mit Investitionen zögern, da noch kein Hafen diese Möglichkeit anbietet, auch wenn in einigen Häfen bereits Projekte laufen.

»Es ist ein klassisches ›Huhn-und-Ei‹-Dilemma, bei dem wir uns jetzt dafür entscheiden, voranzukommen, bevor die Infrastruktur vorhanden ist. Wir hoffen und glauben, dass unser Schritt dazu beitragen kann, dass der Ausbau von Landstromanschlüssen in Schweden und darüber hinaus an Fahrt gewinnt«, berichtet Höglund.