Print Friendly, PDF & Email

Die Mitarbeiter der insolventen Schiffbaugruppe MV Werften bekommen etwas mehr Zeit zur Neuorientierung.[ds_preview]

Als klar war, der US-Konzern Disney die halbfertige »Global Dream« kauft und von der Meyer Werft am Standort Wismar um- und fertigbauen lassen will, wurde es schon angekündigt: Die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern wollte sich dafür einsetzen, die Transfergesellschaft für die Mitarbeiter zu verlängern.

Nach den bisherigen Planungen wäre die Gesellschaft Anfang Dezember ausgelaufen. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer gab aber nun bei einem treffen mit Gewerkschaftern bekannt, dass es eine Verlängerung um zwei Monate geben wird, wie der NDR berichtet. Somit läuft die Transfergesellschaft für die noch rund 900 verbliebenen Arbeiter der Werftgruppe mit Standorten in Rostock, Wismar und Stralsund nun bis Ende Januar. Von der IG Metall wurde die neue Regelung begrüßt, heißt es in dem Bericht, gerade in der Vorweihnachtszeit.

Meyer hatte bei der Ankündigung von einer gemeinsamen Finanzverantwortung von Land und Insolvenzverwalter gesprochen. »Mit der Verlängerung wird die weitere Vorbereitung, Qualifizierung und gegebenenfalls auch Umorientierung für neue Beschäftigungsverhältnisse ermöglicht. Konkrete Vermittlungsangebote können akquiriert und unterbereitet werden«, sagte der Minister anlässlich des Verkaufs der »Global Dream«.

Inwieweit die Arbeiter bei den neuen Eigentümern der Werftstandorte oder beim Weiterbau des Schiffes Beschäftigung finden, ist noch nicht im Detail klar. Der Rostocker Standort wurde durch die Deutsche Marine übernommen. Im Marinearsenal werden künftig Schiffe der Marine instandgesetzt. In Wismar siedelt sich Thyssenkrupp Marine Systems an. Darüber hinaus wurde die Betriebsstätte der MV Werften Kabinenproduktion (ebenfalls in Wismar) durch die Firma Eppendorf übernommen. Künftig werden dort Laborverbrauchsmaterialien aus funktionellen Hightech-Kunststoffen produziert. Am ehemaligen MV Werften-Standort Stralsund entwickelt die Kommune einen maritimen Gewerbepark, wo sich Unternehmen ansiedeln beziehungsweise einige auch schon angesiedelt haben.