Höegh Esperanza
Die »Höegh Esperanza«
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Am LNG-Terminal in Wilhelmshaven soll am 22. Dezember zum ersten Mal Gas ins deutsche Netz fließen. Die Eröffnung mit Kanzler Scholz erfolgt bereits fünf Tage vorher.[ds_preview]

Wie der Gasimporteur Uniper, Betreiber des neuen schwimmenden Terminals, jetzt mitteilt, soll das Spezialschiff »Hoegh Esperanza« am 22. Dezember das erste Gas an Land pumpen. Die von Uniper im Auftrag der Bundesregierung eingecharterte FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) wird dieser Tage in Wilhelmshaven erwartet.

Wie von der HANSA bereits berichtet, bringt das der 294 m lange und 46 m breite Schiff, das derzeit noch vor Frankreich im Atlantik unterwegs ist, die erste Ladung LNG gleich mit. Rund 170.000 m³ wurden im spanischen Sagunto in die Tanks gefüllt. Der Energiegehalt entspricht rund 1.040 GWh – der tägliche Gasverbrauch in Deutschland lag im November bei 2.537 GWh. Der kommerzielle Betrieb soll laut Uniper ab Mitte Januar starten.

Dann kann die »Höegh Esperanza« täglich 15 GWh-155 GWh ins Netz einspeisen. Die FSRU wird die nächsten zehn Jahre an der Jade stationiert sein und kann bis zu 8% des deutschen Gasbedarfs decken. Unter Volllast können bis zu 70 LNG-Tanker pro Jahr entladen werden.

Uniper, Wilhelmshaven

An der Jade hatte die Hafengesellschaft NPorts erst jüngst den Bau des Anlegers für die  »Höegh Esperanza« abgeschlossen. Die Arbeiten an der 26 km langen Pipeline zwischen LNG-Terminal und dem Gasfernleitungsnetz sollen heute mit der symbolischen letzten Schweißnaht beendet werden. Die Rohrverbindung führt ins ostfriesische Etzel, wo in unterirdischen Salzkavernen Gas eingelagert wird und Anschluss an das deutsche Gasnetz besteht.

Insgesamt hat die Bundesregierung fünf FSRU gechartert. Die »Neptune«, ebenfalls von Höegh, soll demnächst in Lubmin eintreffen. Weitere Spezialschiffe sollen in Brunsbüttel festmachen. Die deutschen LNG-Terminals sollen Gasimporte über den Seeweg ermöglichen und dabei helfen, sich aus der Abhängigkeit von russischer Energie, vornehmlich Gas, zu lösen.

In Brunsbüttel haben Ende September die Bauarbeiten an der Gasleitung für das geplante LNG-Terminal begonnen. Das Terminal wird eine jährliche Durchsatzkapazität von 8 Mrd. m³ Erdgas haben, die auf mindestens 10 Mrd. m³  erweitert werden können. Die Fertigstellung ist für 2026 avisiert.

Uniper plant in Wilhelmshaven zudem ein Ammoniak-Import-Terminal geplant, um grünen Wasserstoff zu importieren. Ferner wird der Aufbau eines Elektrolyseurs mit bis zu 1.000 MW angestrebt, um mit Hilfe von Offshore-Windenergie Wasserstoff herstellen zu können.