IMO macht das Mittelmeer zur Schutzzone

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Das Mittelmeer wird ab 2025 als eine weitere ECA-Schutzzone ausgewiesen. Das hat der Umweltausschuss der IMO auf seiner Tagung in London beschlossen.[ds_preview]

Das Mittelmeer ist eines der am stärksten befahrenen Gewässer der Welt. Künftig wird es von der IMO in die Liste der Emissionskontrollgebiete (ECA) aufgenommen, so wie zuvor schon Nord- und Ostsee sowie die Gewässer um Nordamerika. Allerdings gelten die damit verbundenen Anforderungen an die Schifffahrt nur für Schwefeloxide (SOx), nicht aber für Stickoxide (NOx).

»Diese Entscheidung ist ein großer Schritt in Richtung saubere Schifffahrt«, sagt Sönke Diesener, Referent für Verkehrspolitik beim NABU. »Wir sind jedoch enttäuscht, dass die politischen Entscheidungsträger die Chance verpasst haben, eine vollständige ECA durchzusetzen, die sowohl Schwefel- als auch Stickoxide abdeckt.«

Eine kombinierte Emissionskontrollzone für Schwefel und Stickstoff, wie sie in Nordamerika und Nordeuropa eingerichtet wurde, würde die Luftqualität verbessern und gleichzeitig die notwendige Umstellung auf klimafreundliche E-Kraftstoffe auf der Grundlage erneuerbarer Energien fördern. »Wir sollten nicht Zeit und Geld für Lösungen wie Scrubber oder LNG verschwenden, sondern technische Maßnahmen anwenden, die sowohl die Luftschadstoff- als auch die Treibhausgasemissionen bekämpfen«, so Diesener.

In einer ECA dürfen bestimmte Emissionsgrenzwerte nicht überschritten werden. Für die Schifffahrt hat das zur Folge, dass nur noch bestimmte, schwefelarme Kraftstoffe erlaubt sind. So muss in Ost- und Nordsee Marine Gas Oil (MGO) mit einem Schwefelanteil von 0,1% verwendet werden. Bei VLSFO, mit den von der IMO 2020 erlassenen weltweiten Beschränkungen, sind es 0,5%. Schweröl (HFO) mit einem Schwefelanteil von 3,5% darf nur noch in Verbindung mit Abgaswäschern (Scrubbern) eingesetzt werden.