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Der börsengelistete französische LNG- und Tankspezialist GTT zieht sich aus dem russischen Schiffbaumarkt zurück.[ds_preview]

GTT, dass seit einigen Jahren in das große russische LNG-Tanker-Programm involviert ist, ist ein Technologie- und Engineering-Unternehmen, das sich auf Containment-Systeme mit Tieftemperaturmembranen für den Transport und die Lagerung von Flüssiggas, insbesondere LNG, spezialisiert hat.

Der Konzern ist etwa in Russland an der Tankkonstruktion von 15 eisbrechenden LNG-Tankern beteiligt, die vom Zvezda Shipbuilding Complex gebaut werden, sowie an der Konstruktion von drei sogenannten GBS-Plattformen für Saren B.V2.

Zum 1. Oktober 2022 waren für die eisbrechenden LNG-Tanker bis 2025 noch Einnahmen in Höhe von 74 Mio. € und für die GBS bis 2027 noch 12 Mio. € zu verbuchen. Das mache insgesamt weniger als 6 % des Auftragsbestandes aus, heißt es jetzt in einer Mitteilung.

Nun reagieren die Franzosen auf die Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. »Nach einer eingehenden Analyse der europäischen Sanktionspakete Nr. 8 und 9, die insbesondere Ingenieurdienstleistungen mit russischen Unternehmen verbieten, gibt die Gruppe bekannt, dass sie ihre Aktivitäten in Russland einstellt«, heißt es.

Ab dem 8. Januar wird der Vertrag mit Zvezda ausgesetzt, die Interventionen von GTT würden sich bei den beiden LNG-Tankern darauf beschränken, »die Sicherheit der Projekte und die Integrität der Technologie zu gewährleisten, in Übereinstimmung mit den geltenden internationalen Sanktionen«. Was die GBS-Projekte betrifft, so werden die Bedingungen für den Ausstieg derzeit ausgearbeitet.

Die Maßnahmen sollen sich vor allem ab 2023 finanziell auswirken. Das Auftragsbuch von GTT soll in Zukunft keine Projekte in Russland mehr enthalten. Darüber hinaus werden ab 2023 in den Jahreszielen der Gruppe die Einnahmen und das EBITDA, die mit den letzten in Russland laufenden Dienstleistungen erzielt werden, nicht mehr enthalten sein.

Das Unternehmen erinnerte zudem daran, dass andere Aufträge, die sich auf asiatischen Werften im Bau befinden und sechs eisbrechende LNG-Tanker und zwei FSUs betreffen, speziell für russische Arktisprojekte bestimmt sind. Bislang verlaufen diese Projekte den Angaben zufolge »normal«. Zum 1. Oktober 2022 entsprachen diese Aufträge einem Gesamtumsatz von 31 Millionen € für GTT, der bis 2024 zu verbuchen ist. Darüber hinaus sind acht konventionelle LNG-Tanker, die von internationalen Reedern bestellt wurden und auf asiatischen Werften gebaut werden, ebenfalls für russische Arktisprojekte bestimmt, »können aber unter allen Bedingungen eingesetzt werden«.