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Deck Carrier werden für die MPP- und Heavylift-Schifffahrt immer wichtiger. Angesichts der wachsenden Bedeutung und der unklaren Klassen-Bewertung hat DNV speziell für diesen Schiffstyp eine neue Klassen-Notation entwickelt.[ds_preview]

Die norwegisch-deutsche Klassifikation will damit die Klassifizierung dieses wichtigen neuen Schiffstyps beschleunigen. Deck Carrier würden in immer größerer Zahl benötigt, um die übergroßen Komponenten – Rotorblätter, Turmteile etc. – der aktuellen und der nächsten Generation von Offshore-Windturbinen zu transportieren, heißt es dazu in einem aktuellen »Maritime Impact« von DNV.

Die Elemente für die Branche werden immer größer und passen oft nicht mehr in die Laderäume konventioneller Mehrzweck- und Schwergutschiffe. Mit einem vorderen Deckshaus, einem großen, offenen, niedrig gelegenen Deckraum anstelle eines Laderaums und starken Rumpf- und Deckverstärkungen kann dieser Schiffstyp Ladung fast jeder Größe transportieren, ohne die Sichtlinie von der Brücke aus zu behindern. Die relaive Einfachheit dieser Konstruktion mache sie relativ preiswert und leicht zu beladen, was eine schnelle Abfertigung im Hafen und niedrigere Hafen- und Frachtkosten gewährleisten könne. Der Wind kann das Manövrieren erschweren, wenn ein Deck Carrier mehrere Stapel von Windturbinenblättern oder mehrere Turmteile transportiert. Daher sind diese Schiffe nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt und werden in der Regel mit vergleichsweise schwachen Motoren ausgestattet.

»Da keine bestehende Schiffsklasse diese Schiffe angemessen beschreibt, mussten sie in der Vergangenheit einzeln klassifiziert werden. Als Reaktion auf Kundenanfragen hat DNV eine neue Schiffstypennotation für Deck Carrier geschaffen«, heißt es seitens der Klasse weiter.

»Die Schiffstypenbezeichnung Deck Carrier definiert spezifische Anforderungen für diese Schiffe«, erklärt Jan Rüde, Ship Type Expert MPV, Hull Structure and Outfitting bei DNV. »Es gibt spezifische Einschränkungen für den Betrieb im beladenen Zustand, wie zum Beispiel Beschleunigungsgrenzen, maximale Wellenhöhe und Wetterbedingungen.« Zusätzliche Merkmale, wie dynamische Positionierung oder eine halbtauchfähige Konstruktion, können bei Bedarf durch Hinzufügen geeigneter Klassenvermerke berücksichtigt werden.

Die ersten Schiffe, die das DNV-Klassenzeichen Deck Carrier tragen, die »BoldWind« und die »BraveWind«, sind beide im Besitz von United Wind Logistics (UWL) aus der Hamburger Schifffahrtsgruppe United Heavy Lift (UHL) und werden vom Windenergieanlagenhersteller Vestas auf Langzeitcharter betrieben, hauptsächlich zwischen der Vestas-Rotorblattfabrik in Nakskov, Dänemark, und verschiedenen europäischen Häfen oder Windparkstandorten.