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Der deutsche Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat Siemens Energy und Dragados Offshore mit dem Bau der Konverterstationen für die Offshore-Netzanbindungssysteme »LanWin1« und »LanWin3« beauftragt.[ds_preview]

Die Partner sollen jeweils zwei Konverter auf See und an Land in der neuen Leistungsklasse von 2 GW bauen, wie jetzt bekannt gemacht wurde. Die Systeme sollen zwei beziehungsweise drei Jahre früher als ursprünglich vorgesehen in Betrieb genommen werden.

»Aufgrund der Beschleunigungsziele der Bundesregierung hatte die Amprion Offshore GmbH den Bau der Konverter früher als geplant bereits im Herbst 2022 ausgeschrieben«, heißt es weiter. Die Pläne sehen vor, dass »LanWin1« bereits 2029 anstatt 2031 und »LanWin3« im Jahr 2030 anstatt 2033 in Betrieb gehen soll. Das Vertragsvolumen liegt bei über 4 Mrd. € inklusive der Instandhaltung für zehn Jahre.

»Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dem beschleunigten Ziel der Bundesregierung, 30 GW Offshore-Windenergie bis 2030 zu installieren, gerecht zu werden. Deshalb freut es uns, mit Siemens Energy und Dragados Offshore zwei Partner gewonnen zu haben, die unsere Konverter schnell und zuverlässig realisieren können«, sagt Amprion-Chef Peter Barth.

Im vergangenen Sommer hatte Amprion das spanisch-deutsche Konsortium bereits mit dem Bau der Konverter für »DolWin4« und »BorWin4« beauftragt. »Der Markt ist aktuell extrem angespannt. Besonders die Werftstandorte für Konverterplattformen sind in Deutschland und Europa Mangelware. Deshalb sind zwei beziehungsweise drei Jahre Beschleunigung eine enorme Herausforderung«, sagte Carsten Lehmköster, der gemeinsam mit Barth Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH ist. »Die Zusage unserer Partner ist ein extrem wichtiges Zeichen. Wir arbeiten jetzt gemeinsam daran, die Beschleunigungsmaßnahmen umzusetzen, um die Ziele der Bundesregierung zu erfüllen.«

Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 160 beziehungsweise 170 km auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Auf dem landseitigen Teil von »LanWin1« und »LanWin3« werden etwa 220 beziehungsweise 230 km Erdkabel verlegt. Um zu ihren jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Wehrendorf (LanWin1) und Westerkappeln (LanWin3) zu gelangen, werden sich die Vorhaben auf dem letzten Teil der Strecke trennen.

Von der Gewerkschaft IG Metall gab es anlässlich der Bekanntgabe Kritik in Richtung der Politik. Dabei geht es vor allem um potenzielle Arbeit für deutsche Werften. Bezirksleiter Daniel Friedrich, sagte: »Das Bundesverteidigungsministerium verhindert, dass die Energiewende in Deutschland zu mehr Arbeitsplätzen und Wertschöpfung führt. Weil dieses seit Monaten eine Verpachtung blockiert, geht ein weiterer Milliarden-Auftrag an Rostock vorbei.« Die Konverterplattformen für Amprion hätten auf dem südlichen Teil des Marinearsenals gebaut werden können, wenn das Ministerium einer Verpachtung des Geländes an den belgischen Offshore-Produzenten Smulders nicht im Wege stehen würde, meint Friedrich. »Es fehlt weiter an Kapazitäten für den Bau solcher für den Erfolg der Energiewende wichtigen Plattformen. Die Bundesregierung darf deshalb die Chance nicht endgültig verspielen, mit Smulders einen wichtigen Produzenten für die Offshore-Industrie in Rostock anzusiedeln.«