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Die Reederei Allseas hat für das weltgrößte Heavylift- und Konstruktionsschiff »Pioneering Spirit« einen Auftrag im Rahmen der deutschen Energiewende bekommen.[ds_preview]

Allseas wurde mit der Installation der Hochspannungs-Gleichstrom-Konverterplattformen (HGÜ) für die Offshore-Netzanschlussprojekte »DolWin4« und »BorWin4« in der deutschen Nordsee beauftragt.

Der von Dragados Offshore vergebene Auftrag umfasst den Transport und die Installation von zwei 900-MW-Konverterstationen für die Übertragung von Windenergie durch »Pioneering Spirit« in einem Arbeitsgang, wie Allseas jetzt bestätigte.

Das 382 m lange und 124 m breite Spezialschiff gilt mit einer Vermessung von 403.342 GT als größtes selbstfahrendes Schiff der Welt. Angetrieben wird es von acht MAN-Motoren mit 94.460 kW. Die Baukosten sollen bei 3 Mrd. $ gelegen haben. »Pioneering Spirit« verfügt über eine Kapazität von 48.000 t, die mit insgesamt acht horizontal auf Schienen montierten Hubarmen aufgebracht wird. Hinzu kommen 20.000 t durch den Einsatz von zwei kippbaren Kranarmen am Heck. Darüber hinaus ist auf der Backbordseite ein Kran mit 5.000 t Kapazität montiert. Am Bug befindet sich eine 122 m lange und 59 m breite Öffnung, die es dem Schiff ermöglicht, sich um eine Plattform herum zu bewegen.

Sowohl die DolWin4- als auch die BorWin4-Plattformen werden in Cádiz, Spanien, gebaut und mit dem Allseas-Schiff »Iron Lady« nach Rotterdam transportiert, wo sie auf die »Pioneering Spirit« umgeladen werden. Die Konstruktionen bestehen aus Oberseiten mit einem Gewicht von etwa 12.500 t, die von 7.000 t (DW4) und 8.000 t (BW4) schweren Jackets getragen werden. Die Installation ist für 2027 geplant.

Mit einer Gesamtübertragungskapazität von 1,8 GW gehören die beiden Konverterstationen zu den wichtigsten Energiewendeprojekten in Deutschland. Die kombinierte Leistung reicht aus, um den Strombedarf einer Großstadt wie Hamburg mit 1,8 Millionen Einwohnern zu decken.

»DolWin4« und »BorWin4« sind die ersten Offshore-Netzanbindungssysteme, die vom deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion Offshore entwickelt werden. Dragados Offshore ist für die Lieferung der beiden Plattformen verantwortlich, während der Partner Siemens Energy die HGÜ-Technik liefert. Mit diesem Auftrag werde die enge Zusammenarbeit zwischen Dragados und Allseas fortgesetzt, heißt es, nachdem bereits Aufträge für den Transport und die Installation von HGÜ-Konverterplattformen für die Offshore-Windparks »DolWin6« und »BorWin5« vergeben wurden.

Laut Matthijs Groenewegen, Vice President Projects, richtet sich Allseas auf die wachsende Nachfrage aus, um mehr Windenergie an Land zu bringen. »Länder wie die Niederlande und Deutschland haben sich ehrgeizige Ziele für die Entwicklung der Offshore-Windenergie gesetzt, wobei die Betreiber die Pläne für Offshore-Netze der nächsten Generation, die durch überdimensionale Konverterstationen unterstützt werden, schnell vorantreiben«, sagte der Manager.

Es handele sich dabei um umfangreiche Strukturen, die sich »ideal« für die »einzigartigen Transport- und Ein-Lift-Installationsmöglichkeiten« der Reederei eignen. »Wir haben im letzten Jahr mit DolWin6 gezeigt, wozu wir in der Lage sind, und der Markt hat das zur Kenntnis genommen. Mit der zunehmenden Größe der Konverterstationen wächst auch das Argument für unsere wesentlich sicherere, schnellere und effizientere Ein-Lift-Lösung«, so Groenewegen weiter.