Bug von Maersk Schiff
© Maersk
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Nach dem für 2025 verkündeten Aus der Allianz »2M« hatte MSC bereits angekündigt, ohne Partner weitermachen zu wollen. Aber auch Maersk sucht offenbar keinen neuen Partner.[ds_preview]

Bereits kurz nach Bekanntwerden der Trennung von MSC und Maersk waren Spekulationen entbrannt, wie die Dänen weitermachen würden. Um alle bestehenden Dienste allein zu bestücken, gilt die Nr. 2 der Containerschifffahrt – anders als MSC – trotz der beachtlichen Flotte von 700 Schiffen mit einer Kapazität von gut 4,2 Mio. TEU (16,1% Marktanteil) eigentlich als zu klein.

Nun aber haben Spitzenmanager von Maersk gegenüber dem Branchendienst Alphaliner durchblicken lassen, dass keine neue Carrier-Allianz angestrebt wird, um den bisherigen Partner MSC zu ersetzen. Wichtige Routen sollen mit eigenen Schiffen unter einem einheitlichen Label bedient werden, heißt es. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die bislang eigenständigen Marken Hamburg Süd und Sealand vom Markt genommen werden. In anderen Fahrtgebieten soll es enge Kooperationen mit anderen Linien geben.

Grund für diese Strategie ist demnach, dass Maersk möglichst viele Dienste und angeschlossene Logistikangebote selbst steuern will, ohne von anderen abhängig zu sein. Die unterschiedliche Ausrichtung bei MSC und Maersk sowohl in Bezug auf die Dekarbonisierungsstrategie und Flottenzusammensetzung als auch auf die Dienstleistungstiefe solle ausschlaggebend für beide Parteien gewesen sein, »2M« zu beenden, heißt es. Maersk ist demnach überzeugt, Kunden außerhalb einer Allianz besser bedienen und einen Mehrwert bieten zu können.

Damit könnten die georderten Methanol-Schiffe gemeint sein. Maersk sieht sich in der Lage, »grüne« Transportketten aufzusetzen. MSC hatte dagegen, ganz so wie in den Anfangszeiten, viel Gebrauchttonnage zusammengekauft und bei den Neubauten vornehmlich für LNG als Kraftstoff votiert. Fraglich aus Expertensicht ist allerdings, ob die Kunden bereit sind, angesichts eines erwarteten Preiskampfes zwischen den Linien für die von Maersk geplanten Premium-Dienste einen Aufpreis zu zahlen.