Meyer Werft
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Die maritime Industrie fordert von der EU, Schiffbau und Zulieferindustrie stärker in den »Green Deal« einzubinden. Die Klimavorgaben seien anders nicht zu erreichen, heißt es.[ds_preview]

Der europäische Schiffbau und die maritime Zulieferindustrie müssten ein integraler Bestandteil des »Green Deal Industrial Plan« der EU werden, fordern die Kreuzfahrtverband CLIA und Sea Europe, der europäische Dachverband der Schiffbau-Industrie.

Die Reduzierung der Emissionen, die mit dem Programm »Fit for 55« erreicht werden sollen, hänge von erheblichen Innovationen und Investitionen in neue Schiffe und saubere Technologien ab. Europa habe die einmalige Chance, seine weltweit führende Position im komplexen Schiffbau, einschließlich des Baus von Kreuzfahrtschiffen, und in der Herstellung fortschrittlicher Schiffsausrüstung zu behaupten und einige andere Marktsegmente zurückzugewinnen.

Auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen entfallen rund 80% des Auftragsbestandes der europäischen Werften. 78 Kreuzfahrtschiffe, die in den nächsten fünf Jahren abgeliefert werden, stünden für Direktinvestitionen in Höhe von 45 Mrd. €.

»Europas maritime Technologieindustrie ist ein strategischer Schlüsselfaktor für die politischen Ambitionen der EU in Bezug auf Verteidigung, den europäischen Green Deal, die digitale Agenda der EU und die sogenannte »blaue« Wirtschaft«, sagt Christophe Tytgat, Generalsekretär von SEA Europe. Die Einbeziehung dieser Industrie in den Green Deal sei nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen und die europäische Autonomie zu stärken.

Der »Green Deal«-Industrieplan der EU soll den Industriestandort Europa gegen die USA und China besser aufstellen. Dafür müssten Hunderte Milliarden Euro in klimafreundliche Technologien investiert werden, hatte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verkündet. Außerdem will die EU ihren Mitgliedsländern erlauben, mehr Staatshilfen für »grüne« Technologien zu zahlen. Die Pläne sind unter anderem eine Antwort auf die Staatshilfen (Inflation Reduction Act) von mehr als 360 Mrd. $, die die USA in Industriezweige zur Bekämpfung des Klimawandels pumpen wollen.

CLIA und Sea Europa fordern von der Europäischen Kommission folgenden Maßnahmen:

  • Einbeziehung des maritimen Sektors in den Krisen- und Übergangsrahmen (TCTF) und in andere EU-Finanzierungssysteme sowie
  • Einbeziehung des Seeverkehrs und der maritimen Technologieindustrie in die europäischen und nationalen Systeme für den Ausbau der erneuerbaren Energien.