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Verkauf in den USA, Ankauf in Singapur: Der Industrie-Konzern ST Engineering sichert sich neue Schiffsreparaturkapazität und will eine »smarte Werft« auf die Beine stellen.[ds_preview]

Der Geschäftsbereich Marine von ST Engineering hat für sein kommerzielles Schiffsreparaturgeschäft das Gelände und die Vermögenswerte einer bestehenden Werft in Singapur gekauft. Mit dem bisherigen Eigner Keppel FELS habe man sich auf einen Preis von 95 Mio. $ geeignet, teilte ST mit. Zu den erworbenen Vermögenswerten gehören drei Schwimmdocks, Gebäude, Werkstätten und Maschinen.

Der Konzern betonte, sich bewusst gegen einen Neubau entschieden zu haben: »Durch den Kauf einer bestehenden Werft entfällt die Notwendigkeit, eine neue Werft auf der grünen Wiese zu errichten, was mit wesentlich höheren Bau- und Materialkosten sowie einer längeren Vorlaufzeit verbunden gewesen wäre.«

Die neue Gul-Werft soll künftig die Tuas-Werft von ST Engineering ersetzen, deren Mietvertrag Ende 2024 auslaufen wird. Der Pachtvertrag für die rund 141.000 m² große Gul-Werft mit einer bebauten Fläche von 74.593 m² läuft den Angaben zufolge bis August 2030 und kann um weitere 20 Jahre verlängert werden. ST Engineering hat eine weitere Werft in Benoi, die hauptsächlich für den Schiffbau genutzt wird.

Anders als in Asien baut der ST-Konzern sein maritimes Geschäft in den USA zurück. Erst kürzlich waren zwei verlustreiche Werften (VT Halter Marine und ST Engineering Halter Marine) an den Bollinger-Konzern verkauft worden.

Das Schiffsreparaturgeschäft in Singapur hat sich hingegen gut entwickelt, war über die Jahre hinweg profitabel und wächst weiter, so die Mitteilung. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit im Schiffsreparatursegment aufrechtzuerhalten, soll die Gul-Werft schrittweise zu einer »smarten« Werft ausgebaut werden, die den gesamten Schiffsreparaturzyklus und die Prozesse durchgängig digitalisiert. Außerdem sollen Arbeiten zur Unterstützung der anderen Segmente der Gruppe übernommen werden, zum Beispiel für die Herstellung von Modulen und für Offshore-Projekte im Bereich erneuerbare Energien.

»Die Übernahme dieser Industriebrache im Vergleich zum Bau eines neuen Standorts auf der grünen Wiese ist ein effektiver Weg zur Minimierung der Investitionskosten. Noch wichtiger ist, dass wir auf der bestehenden Infrastruktur und Anlage aufbauen können, so dass wir mit minimaler Unterbrechung unseres Betriebs sofort und effektiv arbeiten können«, sagte Ng Sing Chan, President, Marine.