Ever Given, Suezkanal, Havarie
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Die Blockade im Suez-Kanal durch das gestrandete Containerschiff »Ever Given« löst bis heute Nachwehen aus. Maersk fordert jetzt Schadenersatz. [ds_preview]

Die »Ever Given« (20.100 TEU) war im März 2021 im Suez-Kanal in die Böschung gelaufen und hatte die wichtige Passage sechs Tage lang blockiert. Die juristischen Folgen hallen bis heute nach: Maersk fordert Schadenersatz und hat Klage gegen die Reederei Evergreen (Charterer), Shoei Kisen (Eigner) und Bernhard Schulte (Manager) in Kopenhagen eingereicht, berichtet Maritime Danmark.

Der dänische Schifffahrtsunternehmen macht Verzögerungen beim Transport von 50 Containern und die daraus resultierenden Verluste geltend. Gefordert werden 300 Mio. DKK (43 Mio. $) als Kompensation.

400 Schiffe warten auf »Ever Given«

Mindestens 400 Schiffe waren seinerzeit durch die Havarie an der Weiterfahrt gehindert worden. Hat also Maersk Erfolg, könnten auch andere Reedereien und Verladen dem Beispiel folgen, heißt es. Denn weltweit war durch die Blockade des Suez-Kanals wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe entstanden.

Als Ursache für die Havarie gilt, dass die »Ever Given« zu schnell in de Suez-Kanal hineingefahren ist und das Schiff dadurch nicht mehr auf Kurs gehalten werden konnte. Die Kanalbehörde SCA forderte daher ursprünglich mehr als 900 Mio. $ an Schadenersatz und Kostenerstattung. Der Eigner Shoei Kisen wollte dagegen zunächst nur 150 Mio. $ zahlen. Man einigte sich schließlich außergerichtlich, ohne die genaue Höhe der Zahlung anzugeben.

Bereits kurz nach dem Unglücksfall hatte auch die Rückversicherungsgesellschaft SCOR vor Gesamtkosten allein für die Versicherungen in Höhe von 2 Mrd. $ gewarnt. Somit dürfte es noch »viele Jahre dauern, bis alle Ansprüche geklärt und erledigt« seien, hieß es schon damals.