Thorsten Meincke, Luft- und Seefrachtchef von Schenker, und MSC-CEO Sören Toft
Thorsten Meincke, Luft- und Seefrachtchef von Schenker, und MSC-CEO Sören Toft © MSC
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Der Logistiker DB Schenker und die Linienreederei MSC wollen die Emissionen in der Seefracht reduzieren. Dazu starten sie nun mit dem Einsatz von Biokraftstoff. [ds_preview]

DB Schenker und die weltweit größte Reederei MSC haben eine Vereinbarung über den Einsatz von 12.000 t Biokraftstoff geschlossen. Sämtliche Seefrachtangebote von DB Schenker auf MSC-Schiffen könnten damit ab sofort auch CO2-neutral gebucht werden, heißt es. Abgedeckt werden LCL-Transporte (Less-than-Container Load) und FCL-Container (Full Container Load) ebenso wie Kühlcontainer (Reefer).

Der Biokraftstoff, der aus gebrauchten Speisefetten hergestellt wird, soll bei der Bunkerung zu 20-30% beigemischt werden. Dadurch stehen insgesamt rund 50.000 t Biokraftstoffgemisch für die Containerschiffe von MSC zur Verfügung. »Damit kann DB Schenker seinen Kunden ein standardisiertes Produkt anbieten, das netto emissionsfreie Transporte auch auf dem Seeweg ermöglicht«, erklärt die Logistiktochter der deutschen Bahn.

Die eingekaufte Menge an Biokraftstoff von 12.000 t reicht aus, um Schadstoffe im Umfang von rund 35.000 t CO2-Äquivalenten (CO2e) entlang der gesamten Produktionskette (well-to-wake) einzusparen. Rechnerisch können damit rund 30.000 TEU netto CO2-frei verschifft werden.

Nach Abgaben der beiden Partner ist das Abkommen zwischen DB Schenker und MSC »eine der bislang umfangreichsten Vereinbarungen« zwischen einem Spediteur und einer Reederei auf diesem Gebiet.

Kunden von Schenker erhalten Klima-Zertifikat

Thorsten Meincke, Vorstand für Luft- und Seefracht von DB Schenker: »Gemeinsam mit MSC bieten wir unseren Kunden eine einfache und saubere Lösung, mit der sie dank Biokraftstoff der zweiten Generation ihre Emissionen messbar reduzieren können. Wir machen das aus Überzeugung und gehen daher beim Einkauf des maritimen Kraftstoffs in Vorleistung.«

Je mehr Kunden Klimaneutralität in der gesamten Lieferkette einforderten, desto schneller werde man eine saubere Container-Seefracht erreichen, so Meincke. Kunden erhalten über die eingekaufte Emissionsreduktion ein jährliches Zertifikat für ihre Klima-Bilanz.

Nach Meinung von Caroline Becquart, Senior Vice President von MSC, kann die Dekarbonisierung der Seefracht nicht von einem einzelnen Akteur erreicht werden, sondern erfordert die Zusammenarbeit von Schifffahrts- und Logistikunternehmen und ihren Kunden. »MSC Biofuel Solution ist unser erstes zertifiziertes CO2-Insetting-Programm, das die Emissionen in den Lieferketten unserer Kunden reduziert. Das beschleunigt die Energiewende, indem die Nachfrage nach CO2-neutraler Schifffahrt gesteigert und direkte CO2-Einsparungen ermöglicht werden«, so Becquart.

Der von MSC eingesetzte Biokraftstoff kann als Drop-in Kraftstoff ohne technische Anpassungen verwendet werden.