Brunsbüttel, Ineos
Der LNG-Tanker „ISH“ liegt seit gestern neben der Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) „Hoegh Gannet“ im Brunsbütteler Elbehafen
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Im Elbehafen Brunsbüttel ist die erste LNG-Lieferung eingetroffen. Der Tanker »Ish« kam mit 173.000 m³ aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.[ds_preview]

Derzeit liegt die »Ish« neben der FSRU »Hoegh Gannet«, die bereits am Montag an dem für sie vorgesehenen Liegeplatz im Gefahrgutbereich des Elbehafens verlegt worden war. Dort wird wird das verflüssigte Gas regasifiziert und ins deutsche Gasnetz eingespeist.

Lieferant des LNG ist ADNOC aus Abu Dhabi. Die angelandete Menge entspricht mehr als 82 Mio. m³ Erdgas und rund 900 Mio. kWh. Es ist geplant, das aus dem LNG gewonnene Gas im Rahmen der derzeit laufenden Inbetriebnahmephase der FSRU ab Ende Februar ins Netz einzuspeisen, teilte RWE mit.

Darüber hinaus haben RWE und ADNOC bereits im vergangenen Jahr eine Absichtserklärung (MoU) über mehrjährige LNG-Lieferungen unterzeichnet, die ab 2023 nach Deutschland geliefert werden sollen. LNG-Lieferungen aus den VAE können nach Deutschland entweder über schwimmende oder landgestützte Regasifizierungsterminals erfolgen, sobald diese in Betrieb sind.

Als Technologie- und Industriestandort ist Brunsbüttel sei ein wichtiger Standort, auch für künftige Importe von grünen Molekülen. In unmittelbarer Nähe plant RWE den Bau eines Importterminals für grünes Ammoniak, das als verflüssigtes Wasserstoffderivat einen wichtigen Beitrag zur Versorgung Deutschlands mit grünem Wasserstoff leisten kann. Über dieses Terminal sollen ab 2026 jährlich rund 300.000 t grünes Ammoniak importiert und an Kunden verteilt werden. In unmittelbarer Nähe plant die German LNG Terminal GmbH den Bau und Betrieb eines multifunktionalen LNG-Terminals. Als Anteilseigner unterstützt RWE eine spätere Umstellung des Terminals auf den Import von grünen Molekülen.

Nachdem seit Beginn des Jahres 2023 bereits einige Meilensteine in der Errichtung einer LNG-Import-Infrastruktur am Standort Brunsbüttel gesetzt wurden, stellt nun die Ankunft der »Ish« den nächsten bedeutenden Schritt dar. Frank Schnabel betont: »Mit der ersten LNG-Lieferung geht das Projekt rund um die Errichtung einer vielseitigen Energie-Import-Infrastruktur, für die wir hier am Standort bereits seit über zehn Jahren gekämpft haben, nun in die faktische Umsetzung.«