WinGD, Schulte, Predictive Maintenance
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Die Hamburger Schifffahrtsgruppe Bernhard Schulte ist als Partner bei einem Pilotprojekt von WinGD an Bord. Der Schweizer Motorenbauer will mit einem neuen System die Motorendiagnose »erheblich vereinfachen«.[ds_preview]

Bei dem System handelt sich um eine Erweiterung der Motorüberwachungs- und Fernwartungsplattform WiDE (WinGD integrated Digital Expert). Es wird auf einem von Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) gemanagten Schiff erprobt, wie heute bekannt gemacht wurde. Die Lösung wird als »ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer intelligenten, vorausschauenden Wartung für Zweitaktmotoren« beschrieben.

Die Pilotinstallation wird fünf der für einen zuverlässigen Motorbetrieb entscheidenden Motorkomponenten – Zylinderlaufbuchsen, Kolbenringe, Auslassventile, Kraftstoffpumpen und Kraftstoffeinspritzdüsen – überwachen. Anhand von Algorithmen zur Schätzung der verbleibenden Nutzungsdauer werden zustandsabhängige Wartungsintervalle empfohlen.

Schulte geht von betriebenlichen Verbesserungen aus

Der technische Leiter der BSM-Gruppe, Theodore Ioannou, sagte: »Als wir WinGD mit dem Projekt beauftragten, wussten wir, dass die Entwicklung hin zu einer vorhersehbaren Wartung ein wichtiges Element unserer Strategie ist, die digitale Werkzeuge einsetzt, um Kosten zu senken, die Sicherheit zu verbessern und die Verfügbarkeit für unsere Kunden zu maximieren. Wir gehen davon aus, dass dieser Versuch uns Hinweise auf betriebliche Verbesserungen geben wird, die auf unsere gesamte verwaltete Flotte von WinGD-getriebenen Schiffen ausgeweitet werden können.«

WinGD-Manager Rudolf Holtbecker erläuterte: »Nach der Erprobung werden die Wartungsintervalle automatisiert, so dass wir von festen zeitabhängigen Wartungsintervallen zu einer echten zustandsabhängigen Wartung übergehen.« Das bedeute eine »drastische Verringerung« ungeplanter Wartungsarbeiten und möglicher menschlicher Fehler bei der Planung wichtiger Aufgaben. Nicht zuletzt soll das Auswirkungen auf die Lebenszykluskosten von Motoren haben.

Schulte stellt LNG-Tanker

Bei dem Versuchsschiff handelt es sich um einen von Schulte gemanagten LNG-Tanker mit zwei Fünfzylinder-WinGD X72DF-Motoren. Propulsion Analytics, das Softwareunternehmen, das an der Entwicklung von WiDE mitgewirkt hat, fungiert als Partner, wobei weitere Unterstützung und Verifizierung durch die Klassifikationsgesellschaft Lloyd’s Register geleistet wird. Während des gesamten Projekts mit Schulte werde das WiDE-Fernwartungsteam das System validieren und verbessern, um eine vollständige Freigabe vorzubereiten.

Der Schiffsbesatzung sollen mögliche Fehlerursachen angezeigt werden. Mit der Folge, dass sie aufgefordert werden können, entsprechende Wartungsarbeiten auf dem Schulte-Tanker durchzuführen.

Propulsion Analytics und WinGD wollen Fehler definieren, die Diagnose verbessern und ein Schema für zustandsorientierte Wartungsempfehlungen formulieren. Die Genauigkeit der Diagnose wird durch Rückmeldungen von Schulte über die Wartungsaktivitäten und die anschließende Überwachung und Analyse validiert.