Höegh Esperanza LNG
Die »Höegh Esperanza« ist in Wilhelmshaven eingetroffen und soll künftig als FSRU Gas ins deutsche Netz einspeisen
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Der erhöhte Bedarf Europas an LNG verschärft den Wettbewerb mit anderen Regionen, vor allem mit Asien. Shell sagt einen steigende Nachfrage voraus.[ds_preview]

Die europäischen Länder einschließlich Großbritannien haben im vergangenen Jahr rund 121 Mio. t an verflüsigtem Erdgas (LNG) importiert. Das entspricht einem Anstieg von 60% gegenüber 2021, heißt es im neuen LNG-Outlook von des Energiekonzerns Shell. Die wachsende Nachfrage habe die Preise auf Rekordhöhen getrieben.

Ein geringerer Bedarf in China und sinkende Einfuhren anderer asiatischer Länder habe es möglich gemacht, den europäischen Gasbedarf zu decken. »Der Krieg in der Ukraine sorgt für strukturelle Veränderungen auf dem Markt, die sich langfristig auf die globale LNG-Industrie auswirken dürften«, sagte Steve Hill, Executive Vice President für Energiemarketing bei Shell.

Der weltweite Handel mit LNG erreichte im Jahr 2022 insgesamt 397 Mio. t. Prognosen gehen davon aus, dass die Nachfrage bis 2040 auf 650–700 Mio. t steigen könnte. Um eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu vermeiden, seien erhebliche Investitionen in LNG-Terminals erforderlich.

160 neue Tanker nötig

Ebenso werden mehr LNG-Tanker gebraucht, hatte das Bremer Institut ISL jüngst mitgeteilt. Demnach sind derzeit weltweit 680 LNG-Tanker mit einem Transportvolumen von 103  Mio.  m³ in Fahrt. Weitere 162 LNG-Tanker im wert von knapp 34 Mrd. $ wurden 2022 bestellt (2021: 99) und werden bis 2025 die Flotte ergänzen.

Bei der heutigen Standardgröße von 174 .000  m³ pro Tanker und einer Transportleistung von rund zehn Fahrten pro Jahr würden zusätzlich 160 Einheiten benötigt. Bei einem von aktuell 220 Mio. $ entspreche dies einer Investitionssumme von rund 35  Mrd. $.

In diesem Jahr wurden bisher insgesamt 162 neue Aufträge erteilt, verglichen mit 99 Aufträgen im Jahr 2021, was einem Anstieg von ca. 63 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.


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