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Am Chartermarkt bleibt es für diese Jahreszeit vergleichsweise ruhig. Die Linien warten auf ihre großen Neubauten und sortieren alte Schiffe aus. Das dämpft die Aktivitäten.[ds_preview]

In den beiden vergangenen Covid19-Jahren lagen die Auslieferungen von Containerschiffe auf einem eher moderaten Niveau. 2021 wurde der Weltflotte eine Kapazität von 1,1 Mio. TEU hinzugefügt, im vergangenen Jahr waren es 1,0 Mio. TEU. Gleichzeitig lösten die großen Linienreedereien jedoch eine große Neubau-Welle aus, die immer noch nicht abebbt: 7,7 Mio. TEU stehen bislang im Orderbuch.

Clarksons prognostiziert für 2023 ein Aufstocken der globalen Flotte um 1,9 Mio. TEU, gefolgt sogar von 2,4 Mio. TEU im Jahr 2024, beide Werte liegen deutlich über dem bisherigen Rekord von 1,7 Mio. TEU. Dem gegenüber steht ein historisch niedriges Verschrottungsniveau mit lediglich 28.000 TEU in den beiden vergangenen Jahren. Marktexperten rechnen damit, dass sich diese Zahlen mindestens verzehnfachen, weil jetzt zunehmend ältere und ineffiziente Tonnage außer Dienst gestellt wird, um gestiegenen Umweltanforderungen etwa durch den CII gerecht zu werden.

Newcomer verlassen Chartermarkt

Das Zusammenspiel diese beiden Kennziffern wird neben der globalen Transportnachfrage die Entwicklung des Chartermarkts in naher Zukunft maßgeblich beeinflussen. Ein weitere Faktor ist der Rückzug einiger Newcomer wie Alleseas, die künftig als Vertragspartner für die Trampreeder ausfallen. Gegenläufig wirken die abgesenkten Fahrgeschwindigkeiten und der Umrüstungsbedarf, die zusammen das Tonnage-Angebot um rund 2% verringern.

Vorerst bleibt der Chartermarkt volatil. Der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) hat im Vergleich zur Vorwoche weitere 2,9% eingebüßt. Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler e.V. herausgegebene New ConTex sackt seit Wochen abwärts, wenn auch nur leicht, und notiert jetzt bei 730 Punkten (-0,4% gegenüber der Vorwoche). Immerhin hätten sich die Raten im Atlantik, aber auch in Asien zuletzt stabilisiert. In einigen Segmenten und Fällen seien sogar wieder höhere Raten gezahlt worden, schreibt der VHBS in seinem Wochenbericht.

Trotz der gedämpften Nachfrage auf den Hauptverkehrsstrecken, auf denen die großen Neubauten im Zulauf sind, werden aus den für Trampschiffe typischen Regionen durchaus rege Aktivitäten gemeldet, vornehmlich im Feederbereich. (KF)

Fixtures am Container-Chartermarkt

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