Havila
(© Archivbild: Havila)
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Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat auch Auswirkungen auf Neubauten der Reederei Havila Kystruten.[ds_preview]

Da zahlreiche Mitarbeiter der türkischen Tersan-Werft den Erdbebenopfern zur Hilfe geeilt sind, stockt unter anderem die Fertigstellung der noch abzuliefernden »Havila Pollux« für Havila Kystruten. Zudem sorgen bürokratische Hürden für eine erneute Verschiebung der Ablieferung der »Havila Polaris«. Beide Einheiten sollten eigentlich noch in diesem Frühjahr für das norwegische Unternehmen auf der Postschiffsroute von Bergen bis zum Nordkapp zum Einsatz kommen.

Somit muss die Indienststellung der beiden weiteren Schiffe nun erneut verschoben werden. Kunden werden aktuell über Reiseabsagen informiert.

Die Liste der Probleme mit den Neubauten wird für Havila immer länger. Nachdem schon eine Werftpleite, die Corona-Krise und dann auch noch Sanktionen gegen den russischen Schiffsfinanzier GTLK den Aufbau der neuen Havila-Flotte jäh ausgebremst hatten, verhindert nun ein offener Lizenzantrag bei der irischen Zentralbank die planmäßige Inbetriebnahme der »Havila Polaris«. Das Schiff ist bereits fertiggestellt und sollte eigentlich schon Ende 2022 in Fahrt gehen, nun war die Inbetriebnahme für Anfang März geplant. Auch zwei weitere Abfahrten im März von Bergen wurden nun gestrichen. Die Reederei geht nun davon aus, dass die erste Reise am 7. April 2023 wird. Kunden erhalten das Angebot, auf eine spätere Abfahrt auf die Schwesterschiffe »Havila Capella« oder »Havila Castor« umzusteigen oder die Reise gänzlich zu stornieren.

»Havila Pollux« soll nun im Mai kommen

Auch die Ablieferung der im Bau befindlichen »Havila Pollux« verschiebt sich weiter. Grund hierfür ist höhere Gewalt, da zahlreiche Mitarbeiter der türkischen Tersan-Werft in die Erdbebenregion gereist sind, um dort Katastrophenhilfe zu leisten. Somit wurde die Ablieferung des Küstenkreuzfahrtschiffs zunächst auf Ende April 2023 verschoben, die Reederei möchte die Jungfernreise nun am 27. Mai in Bergen starten.

Die Indienststellung der »Havila Pollux« war ursprünglich für Ende März 2023 vorgesehen. Die Verzögerung hängt mit dem finanziellen Zusammenbruch der spanischen Werft Astilleros Hijos de J. Barreras zusammen, wo es im Bau befindlich war. Nach dem Aus der Werft wurde das unfertige Schiff zur Tersan-Werft in die Türkei geschleppt.

Für den regelmäßigen Einsatz auf der Postschiff-Route, neben dem Mitbewerber Hurtigruten, wurden vier Neubauten bestellt, wobei die »Havila Capella« und »Havila Castor« bereits im Einsatz sind. Die neuen, 124 m langen und bis zu 640 Passagiere fassenden Hybrid-Schiffe übernehmen auch einen wichtigen Teil des Personen- und Frachtverkehrs in Nordnorwegen. Entsprechend bezuschusst der norwegische Staat den Linienverkehr auf der Postschiff-Route.   (CE)