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Der polnische Energiekonzern Orlen erweitert seine Offshore-Kapazitäten. Dafür wird das Unternehmen den Offshore-Versorger »Sylur« nachrüsten. [ds_preview]

Es wird das erste Schiff in Polen sein, das mit einem Bohrsystem für geotechnische Untersuchungen des Meeresbodens in einer Tiefe von bis zu 120 m ausgestattet ist. Die »Sylur« wird von dem zur Orlen-Gruppe gehörenden Unternehmen Lotos Petrobaltic betrieben. Mit dem umgerüsteten Schiff wird die Orlen-Gruppe in der Lage sein, Meeresbodenuntersuchungen für die Entwicklung von Windkraftanlagen durchzuführen. Außerdem wird sie ihre eigenen Projekte besser unterstützen und Dienstleistungen für externe Kunden anbieten können, so das Unternehmen. Das Schiff soll noch im ersten Quartal 2023 seine Arbeit aufnehmen.

Orlen untersucht in 120 m-Tiefe

Die auf der »Sylur« installierte Bohranlage ist in der Lage, geotechnische Offshore-Untersuchungen in einer Tiefe von bis zu 120 m durchzuführen. Außerdem kann sie bis zu 100 m tief in den Meeresboden bohren. Die Anlage ermöglicht es Lotos Petrobaltic, der Offshore-Windindustrie ein umfassendes Angebot an geotechnischen Dienstleistungen anzubieten. Untersuchungen des Meeresbodens sind ein wichtiger Schritt bei der Planung von Windparks, so Orlen. Sie seien entscheidend für ein genaues Verständnis der Struktur des Meeresbodens, was unter anderem die Wahl der Fundamente für die Windturbinen beeinflusst.

Nach der Montage des neuen Systems und den Tests im Wasser wird das Schiff an der künftigen Baustelle des ersten litauischen Offshore-Windparks zum Einsatz kommen. Lotos Petrobaltic wird als Unterauftragnehmer des Konsortiums von Geobaltic und Garant Diving fungieren, das eine Ausschreibung des litauischen Energieministeriums für die Arbeiten gewonnen hat. Die Bohrungen auf dem litauischen Schelf der Ostsee sind für das erste Quartal 2023 geplant. Vorausgegangen waren geotechnische Voruntersuchungen des Meeresbodens, die das Unternehmen im August 2022 durchführte. Bislang hat das Unternehmen auch Arbeiten im polnischen Teil der Ostsee – im Gebiet der Słupsk-Scholle – und an der britischen Küste – im Windpark »Thanet« (Themse-Mündung) und im Windpark »Gwynt-Y-Mor« (Liverpooler Bucht) – durchgeführt.