LNG Lubmin, Rügen, Transgas Power
Die »Coral Favia« bringt LNG zum Tterminal in Lubmin
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Der Streit um ein geplantes LNG-Terminal auf Rügen zieht Kreise. Laut einer neuen, noch unter Verschluss gehaltenen Studie drohen Überkapazitäten in Deutschland. [ds_preview]

Um die Versorgung Deutschlands mit Erdgas zu sichern, sind Medienberichten zufolge weniger Importterminals für Flüssiggas (LNG) nötig als derzeit geplant. So steht es in einer vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen, aber bislang noch nicht veröffentlichten Studie, berichtet das ARD-Magazin »Fakt«. Demnach reichen sieben bis acht schwimmende Terminals sowie eine Anlage an Land. Bislang sind jedoch drei feste Terminals in Lubmin, Stade und Wilhelmshaven fest eingeplant.

Nach dem Wegfall der russischen Gaslieferungen, die 55 Mrd. m³ im Jahr ausmachten, sollen bereits im kommenden Jahr 37 Mrd. m³ über die neuen LNG-Terminals importiert werden. 2030 wären es dann 76 Mrd. m³. Außerdem hat Deutschland 2020 rund 40 Mrd. m³ aus anderen europäischen Ländern bezogen, 2022 waren es laut »Fakt« krisenbedingt bereits 70 Mrd. m³.

Das Energiewirtschaftliche Institut Köln (EWI) hat den Berichten zufolge drei Szenarien für eine unterschiedlich hohe Gas-Nachfrage durchgerechnet. Ergebnis: Die vorhandenen Gasspeicher könnten in den kommenden beiden Jahren in allen Szenarien bereits im Sommer zu 100% gefüllt werden, selbst bei besonders kalten Wintern. Also würden Überkapazitäten aufgebaut.

Das Wirtschaftsministerium hatte die Analyse in Auftrag gegeben, um ein Gesamtkonzept für den LNG-Ausbau vorzulegen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte dies gefordert, um über die Freigabe weiterer Mittel zu entscheiden.