Nach Carnival setzt mit der Norwegian Cruise Line (NCL) ein zweiter großer Kreuzfahrtanbieter auf Methanol als künftigen umweltfreundlicheren Schiffskraftstoff.[ds_preview]
Die US-Gruppe Carnival hatte erst jüngst die Umstellung auf Methanol auf Schiffen der europäischen Marken Costa Crociere und Aida Cruises angekündigt. Nun folgt die Norwegian Cruise Line (NCL), ebenfalls mit Sitz in den USA.
Laut einer Mitteilung des Unternehmens wurden Neubau-Aufträge beim italienischen Schiffbaukonzern Fincantieri entsprechend modifiziert. Die letzten vier Schiffe aus einer Bauserie von insgesamt sechs Luxuslinern der Prima-Klasse sollen statt mit LNG künftig mit »grünem« Methanol betrieben werden,
NCL stemmt 1,2 Mrd. € an Zusatzkosten
Kosten Abgeliefert ist bereits die »Norwegian Prima« (Baujahr 2022, 3.100 Betten). Im August folgt die nahezu baugleiche Schwesterschiff »Norwegian Viva«. Die Kosten für die jetzt beschlossene Umrüstung der vier ausstehenden Schiffe beziffert NCL mit 1,2 Mrd. €.
Außerdem seien eine Vergrößerung sowie zusätzliche Modifikationen an den letzten beiden Schiffen dieser Klasse geplant, heißt es bei NCL. Die Schiffe Nr. 3 und Nr. 4 sollen bei der Bruttotonnage um etwa 10% wachsen, bei den Schiffen Nr. 5 und Nr. 6 sind es sogar 20%.
Infolgedessen verschieben sich auch die Ablieferungstermine für diese Schiffe. Die Neubauten sollen ab 2025 jährlich abgeliefert werden. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben derzeit noch dabei, sich zusätzliche, durch Exportkreditagenturen abgesicherte Finanzierungen zu sichern, um die Kosten zu decken.
»Dies unterstreicht unser Engagement für die Dekarbonisierung und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050«, erklärte die in New York notierte Kreuzfahrtreederei.
Für die weltweite Handelsflotte werden inzwischen bereits mehr für Methanol geeignete Neubauten bestellt als solche, die LNG als Kraftstoff nutzen sollen. Vorreiter sind Container-Linienreedereien wie Maersk oder auch CMA CGM.
