Forschungsschiff »Prince Madog« OS Energy
Forschungsschiff »Prince Madog« © O.S. Energy
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Die von der Familie Nürnberg geführte Reederei O.S. Energy testet einen Wasserstoffantrieb auf einem Forschungsschiff der walisischen Universität Bangor. [ds_preview]

Das Forschungsschiff der Universität, die »Prince Madog«, soll seine Emissionen um bis zu 60 % reduzieren. Dafür wird im Rahmen des Projekts Transship II ein Wasserstoff-Elektro-Hybrid-Antriebssystem nachgerüstet, das bis 2025 einen emissionsarmen bis emissionsfreien Betrieb ermöglichen soll.

Das Projekt ist Teil der Clean Maritime Demonstration Competition Round 3 (CMDC3), die vom britischen Verkehrsministerium (DfT) in Zusammenarbeit mit Innovate UK mit 5,5 Mio. £ finanziert wird. Es wird von einem Konsortium britischer Innovatoren im Bereich umweltfreundlicher maritimer Technologien und Wasserstoffsysteme unter der Leitung der OS Energy GmbH durchgeführt, die eine Flotte spezieller Offshore-Service-Schiffe besitzt und betreibt.

Zu den weiteren Partnern gehören H2TEC, Teil des in Edinburgh ansässigen Experten für Wasserstofftechnologien Logan Energy Limited, sowie Solis Marine, Newcastle Marine Services Ltd, Chartwell Marine Ltd, Cedar Marine, Stone Marine Services und die Universität von Exeter und die Universität Newcastle.

Die »Prince Madog«, deren Miteigentümer die Universität Bangor in Wales ist, feierte kürzlich ihr 20-jähriges Bestehen im Dienste von Bildung und Wissenschaft. Das neue Wasserstoffantriebssystem, das in Verbindung mit einer dieselbetriebenen Hauptmaschine arbeiten wird, ermöglicht einen emissionsfreien Betrieb bei langsamen Geschwindigkeiten oder über kurze Strecken – etwa bei den täglichen Lehrfahrten mit den Studenten der School of Ocean Sciences der Universität Bangor. Im Normalbetrieb sollen das Hybridsystem und die neuartige Antriebskonstruktion die Emissionen um bis zu 60 % reduzieren.

Das Forschungsschiff wird von einem 1.080-kW-Wärtsilä-Dieselmotor angetrieben. Zur Stromerzeugung dient ein 300-kW-Wellengenerator, der auch als Antrieb genutzt werden kann. Die Nachrüstungsarbeiten, die bis zu zwei Jahre dauern werden, sollen im April beginnen. Nach Abschluss der Arbeiten wird die »Prince Madog« Wasserstoff aus dem Holyhead Hydrogen Hub auf Anglesey in Nordwales beziehen.

Martin Nuernberg, Geschäftsführer von O.S. Energy (UK): »O.S. Energy ist begeistert, dieses bahnbrechende Projekt zu leiten und ein starkes Konsortium aus branchenführenden Innovatoren zusammenzustellen, um die Grenzen herkömmlicher maritimer Antriebssysteme zu erweitern und den Weg für eine sauberere und nachhaltigere Zukunft der Schifffahrtsindustrie zu ebnen. Das Projekt Transship II ist ein Beweis für unser Engagement für Innovation und Umweltverantwortung und wird das Potenzial der Anwendung grüner Technologien in der Schifffahrtsindustrie demonstrieren.«

O.S. Energy betreibt eine Flotte von sieben eigenen Mehrzweck-Spezialschiffen sowie Schiffe von Drittanbietern im Rahmen langfristiger Exklusivverträge oder in Spot-Charter. Die Reederei gehört seit 2018 den Nürnbergs. Alexander Nürnberg, bekannt unter anderem aus seinen Führungsrollen bei Hatlapa und MacGregor, war nach seinem Weggang von MacGregor zu der Reederei gewechselt, die bereits von einem seiner Söhne geführt wurde.