CMA CGM
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Noch besser als Hapag-Lloyd: Die französische Linienreederei CMA CGM hat für 2022 einen Gewinn von knapp 25 Mrd. $ eingefahren – und viel Geld reinvestiert.[ds_preview]

Das in Marseille ansässige Unternehmen meldete für das vierte Quartal einen Gewinn von gut 3 Mrd. $. Das war zwar weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch in den anderen drei Quartalen wurden Rekordeinnahmen erzielt. So stehen unter dem Strich 24,9 Mrd. $. Zum Vergleich: Bei Hapag-Lloyd waren es

»Unsere Gruppe hat 2022 ein außergewöhnliches, historisches Ergebnis erzielt, das es uns ermöglicht hat, in erheblichem Umfang in unser gesamtes Geschäft zu investieren, die Energiewende voranzutreiben und den geschaffenen Wert mit unseren Mitarbeitern zu teilen«, sagt Vorstandschef Rodolphe Saadé.

CMA CGM investiert in neue Beteiligungen

Den satten Gewinn des Vorjahres hatte die französische Gruppe genutzt, um das Logistiknetzwerk auszubauen. Fast 90% des Nettogewinns sei reinvestiert worden, heißt es. »Wenn sich der Handel wieder normalisiert und die Frachtraten weiter sinken, werden sich unsere Investitionen als umso wichtiger erweisen«, so Saadé.

Zu den jüngsten Aktivitäten zählen die Übernahme der Reederei La Méridionale, durch die CMA CGM in das Segment der RoRo-Verkehre einsteigt, sowie die Beteiligungen am FMS-Terminal in Long Beach/Los Angeles, an den Terminals GCT Bayonne und GCT New York sowie im Hafen von Nhava Sheva in Indien. Insgesamt ist das Unternehmen jetzt in weltweit 56 Hafenterminals präsent.

Für die Logistiksparte wurden Ingram Micro, Colis Privé und GEFCO erworben. Mit CMA CGM Air Cargo wurde zudem ein eigenes Luftfrachtangebot aufgebaut und zusätzlich eine  langfristige Partnerschaft mit Air France-KLM unterzeichnet. Mit 9% der Anteile wird das Unternehmen zum größten privaten Anteilseigner der Fluggesellschaft.

Mit insgesamt 1,5 Mrd. € über einen Zeitraum von fünf Jahren ist ein von CMA CGM aufgelegter Energiefonds ausgestattet, der die Dekarbonisierung des Transports vorantreiben soll. Er soll vor allem die Entwicklung und industrielle Produktion von erneuerbaren Energien (Biokraftstoffe, Biomethan, E-Methan, Methanol) unterstützen. Zusätzlich stehen 200 Mio. € für französische Start-ups zur Verfügung, die über Bpifrance verteilt werden, um innovationsorientierte Projekte in der Schifffahrt zu fördern.

Aber auch die Flotte wird massiv ausgebaut und umgerüstet. Nach eigenen Angaben hat CMA CGM bereits 10,2 Mrd. $ in 77 LNG-betriebene und E-Methan-fähige Schiffe investiert. Davon seien bereits 32 bereits in Dienst gestellt worden. Erst jüngst waren zwölf weitere Methanol-fähige Containerschiffe mit jeweils 13.000 TEU in Korea bestellt worden.