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Foto: Maritime New Zealand
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Die rapiden Zinssteigerungen rissen ein Loch in dreistelliger Millionenhöhe, das der Versicherer Gard aber dank gesunkener Schäden ausgleichen kann.

Der führende P&I Club Gard konnte sich 2022 trotz riesigen Wertberichtigungen auf Kapitalanlagen knapp in den schwarzen Zahlen behaupten. Der bereinigte Nachsteuergewinn des norwegischen Versicherungsvereins belief sich aktuellen Angaben zufolge auf 1,7 Mio. $ – gegenüber[ds_preview] 34 Mio. $ im Vorjahr. Aufgrund einer Umstellung der Finanzberichterstattung auf das volle Kalenderjahr (zuvor: per 20. Februar) beziehen sich die Kennzahlen diesmal nur auf zehn Monate und sind somit nur bedingt vergleichbar mit dem Vorjahr.

Wertberichtungen auf festverzinsliche Wertpapiere aufgrund der steilen Zinsanstiegskurve sorgten für ein tiefrotes Finanzergebnis von -149,3 Mio. $. Dass Gard trotzdem einen Absturz in die Verlustzone abwenden konnte, ist einem stark verbesserten versicherungstechnischen Ergebnis von knapp 150 Mio. $ zu verdanken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Schäden und administrative Kosten gegenüber Prämieneinnahmen) verbesserte sich von 94% auf 81%.

Gard: Freie Reserven leicht rückläufig

Damit sei das technische Ergebnis so gut ausgefallen wie seit 15 Jahren nicht mehr. Ausschlaggebend dafür war ein deutlicher Rückgang im Großschadensbereich. Zudem profitierte Gard von einem Aufwärtstrend bei den P&I-Prämien sowie anhaltend hohen Seekaskoprämien. Die verbuchten Bruttoprämieneinnahmen lagen im Zehnmonatsraum auf einem stabilen Niveau von 995 Mio. $.

Trotz dem ausgewiesenen Gewinn verringerten sich die freien Reserven des größten P&I Clubs etwas – von 1.278 auf 1.260 Mio. $. Grund hierfür sind P&I-Prämienrabatte für Mitglieder, die im bereinigten Ergebnis nicht berücksichtigt werden.

Gard ist damit der erste Club, der Kennzahlen für 2022 vorlegt. Die hohen Wertberichtigungen geben einen Vorgeschmack auf die hohen finanziellen Belastungen, mit denen alle Anbieter in dem Segment konfrontiert sind. Nur den wenigsten dürfte es gelungen sein, die Investmentverluste durch eine verbesserte technische Performance zu kompensieren.     (mph)