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Sie ist nicht selten Gast auch in deutschen Häfen, doch das eigene Terminal-Geschäft wird abgestoßen: die kanadische Reederei Fednav trennt sich von einer ganzen Sparte.[ds_preview]

Mit der ebenfalls in Kanada ansässigen Logistec Corporation hat sich Fednav auf einen Verkauf des kanadischen und US-amerikanischen Schiffsterminalgeschäfts, einschließlich Federal Marine Terminals und der Logistikabteilung Fednav Direct geeinigt. Der Kaufpreis wird mit 105 Mio. $ angegeben.

FMT betreibt seit über fünf Jahrzehnten Terminalanlagen in Häfen in Kanada und den Vereinigten Staaten. Das Unternehmen bietet Stauerei-, Umschlag- und Lagerungsdienste für Massengut, Container, Projektladung und Stückgut an. Für das am 31. Dezember 2022 zu Ende gegangene Jahr erwirtschaftete FMT einen Umsatz von 89,8 Mio. US$.

»Die Hinzufügung von elf Terminals stellt eine bedeutende Erweiterung des Logistec-Netzwerks dar, wodurch sich die Gesamtzahl der Terminals auf 90 in 60 Häfen in Nordamerika erhöht. Das kombinierte Netzwerk bietet strategische Gateways für bestehende und künftige Kunden und ermöglicht es, in der Region der Großen Seen Fuß zu fassen und Zugang zu erstklassigen Standorten an der Golf- und Ostküste der USA zu erhalten«, heißt es in der Mitteilung weiter.

Fednav ist eine Schifffahrtsgesellschaft in Privatbesitz und Kanadas größte internationale Schifffahrtsgruppe für Trockenmassengüter. Sie betreibt eine moderne Flotte von etwa 120 weltweit verkehrenden Massengutfrachtern, von denen sich etwa 60 in ihrem Besitz befinden. Erst kürzlich war ein Management-Vertrag mit Zeaborn aus Deutschland bekannt gemacht worden. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Montréal (QC), beschäftigt rund 300 Mitarbeiter und unterhält weltweit Handelsbüros. Einer der Schwerpunkte ist der Verkehr in den Großen Seen. Aber auch im Transatlantik-Verkehr ist man aktiv, unter anderem werden deutsche Häfen wie Brake angelaufen.

Fednav will Expansionskurs fortsetzen

Madeleine Paquin, Präsidentin und CEO von Logistec, betonte, das Unternehmen und FMT verbinde eine jahrzehntelange Geschäftsbeziehung, »und der Zusammenschluss ist eine natürliche Ergänzung, da wir dieselben Werte teilen«. Die kombinierten Fähigkeiten und das Fachwissen beider Unternehmen sollen »solide Synergien« schaffen. Paul Pathy, CEO und Präsident von Fednav, sagte: »In den kommenden Jahren wird sich die Reederei auf sein reines Schifffahrtsgeschäft konzentrieren und seinen Expansionskurs fortsetzen.«

Die Transaktion soll voraussichtlich am oder um den 31. März 2023 abgeschlossen, werden, vorbehaltlich »der üblichen Abschlussbedingungen«.