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Mit deutlicher Kritik hat der Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) auf die erneuten Streiks der Gewerkschaft Verdi reagiert, die auch die maritime Industrie empfindlich treffen.

VHBS-Geschäftsführer Alexander Geisler sagte heute anlässlich der Warnstreiks: »Es ist schon sehr erstaunlich zu sehen, dass die Gewerkschaft in einer Zeit, in der versucht wird, die Versorgung der Bevölkerung mit Benzin, Gas, Kohle und Getreide aus alternativen Quellen sicherzustellen, bemüht ist, die für den Transport wichtigen Häfen und Wasserstraßen zu sperren.«

Das konterkariere alle Bemühungen der letzten Monate, die Verzögerungen in den Lieferketten abzubauen und treibe letztlich die Kosten für die Verbraucher nur weiter in die Höhe. »Die Erfahrungen, die wir in letzten Jahren gemacht haben, nicht zuletzt aufgrund des fruchtbaren Krieges in der Ukraine, verdeutlichen, wie wichtig leitungsfähige Häfen und Wasserstraßen für die Versorgung der Menschen und für die Aufrechterhaltung der Lieferketten sind«, so Geisler weiter.

Der VHBS-Chef wies darauf hin, dass man gerade erst begonnen hatte, die Auswirkungen der Arbeitsniederlegungen im letzten Jahr vor allem bei den Containerterminals zu verdauen. Nun versuche die Gewerkschaft schon wieder, Transport- und Umschlagmöglichkeiten über deutsche Häfen zu verknappen.

Umweltschäden infolge der Streiks

»Wir sind daher sehr dankbar, dass diese Versuche – allen Bemühungen zum Trotz – kaum Erfolg hatten. Und wir danken allen Beteiligten, dass gemeinsam Wege gefunden wurden, auch das Anlaufen des Hamburger Hafens trotz Warnstreiks weiter zu ermöglichen«, so das Statement.

Geisler machte aber deutlich, dass die erneute Sperrung des Nord-Ostsee-Kanals vor allem für das Klima- und die Umwelt ein schlechtes Zeichen sei. Schiffe werden gezwungen, den deutlich längeren Weg um Skagen zu nehmen. Das kostet mehr Kraftstoff und verursacht mehr Emissionen. »Das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Es steht aber zu befürchten, dass den Verantwortlichen bei der ver.di diese Zusammenhänge schlicht egal sind.«